Weil sich ein Kind nicht beachtet fühlt, begibt es sich allein auf in den Wald, um dort zu übernachten. (ab 4) (JD) Die Eltern telefonieren oder sitzen geschäftig vor dem Bildschirm. So fällt ihnen nicht auf, dass das Kind - ausgestattet mit Schlafsack und Isomatte - abends weggeht und seinen Lieblingsplatz im Wald aufsucht, um dort sein Schlaflager aufzuschlagen. Als das Kind in der Morgendämmerung erwacht, schläft ein Fuchs zusammengerollt zu seinen Füßen. Gemeinsam machen sich die beiden Seelenverwandten ("schüchtern, aber neugierig") nun auf den Weg zu einem wunderbaren Aussichtspunkt, von dem aus man das Meer sehen kann. Das Foto von seinen Lieblingsmenschen, welches das Kind dem neugewonnenen Freund zeigen will, ist plötzlich nicht mehr notwendig, denn die Eltern haben nach dem Ausreißer gesucht und umarmen glücklich den Wiedergefundenen. Die Illustrationen sind sehr ansprechend mit ihren weichen Formen, pastelligen Farben und stilisierten Figuren. Mit einem feinen Pinsel und gelegentlichen Bleistift-Strichen wird das Geschehen zart, aber dennoch dynamisch dargestellt. Die bedrohliche Situation in der düsteren Nacht wird durch überproportional große Augen gespiegelt, die Wiedersehensfreude mit den erleichterten Eltern verstärkt sich durch den Einsatz von optimistischem Gelb. Ein nettes Vorlesebuch ab 4 Jahren.

---

Personen: Levi, Taltal Martins, Elisa