Der Wolf hat Hunger, sein Magen knurrt und so nähert er sich hoffnungsvoll einem Bauernhof. Tatsächlich trifft er dort ein Schwein, eine Ente und eine Kuh an, auf die er sich sofort mit wölfischem Gebrüll stürzen will. Doch weder Schwein, noch Ente, noch Kuh nehmen davon Notiz, denn: sie lesen. Die Kuh wird aus der Konzentration gerissen, die Ente rät, den Lärm einfach nicht zu beachten. Der Wolf ist perplex, vor den Kopf gestoßen, orientierungslos, aus Gewohnheit und Tradition gerissen und geht . in die Schule. Er lernt tatsächlich lesen, kann die Bauernhoftiere aber erst beeindrucken, als er fehlerfrei und betont aus einem Märchenbuch vorlesen kann. Dass der Wolf sich aber auf dem Weg zur Literalität durch "staubige Bücher" der Leihbücherei kämpfen muss, kreide ich der Autorin in meiner Funktion als Schulbibliothekarin an. Trotzdem eine Geschichte, die trägt, die den Wert des Lesens als wirkliches Freizeitvergnügen darstellt und den Spaß am Vorlesen und Vorgelesenen widerspiegelt. Hinreißend illustriert: der Wolf in allen seinen Gemütsverfassungen und in seiner Wandlung vom Raubtier zum Leser. Die in allen möglichen Positionen vertieft lesenden Bauernhoftiere tun das ihre dazu, um das Bilderbuch auch zum Schaugenuss zu machen. Für alle Vermittlerinnen, die sich jünger und moderner empfinden als die vom Illustrator etwas unglücklich dargestellte Lehrerin. *Unsere Kinder* Gabi Herland
Freigegeben ab 7 Jahren.
Personen: Bloom, Becky
Bloom, Becky:
Der kultivierte Wolf / Becky Bloom ; Pascal Biet. [Text von Robert Houlden und Becky Bloom. Übers. : Andrea Grotelüschen]. - 4. Aufl. - Oldenburg : Lappan, 2012. - [25] S. : überw. Ill. (farb.) ; 23,2 x 19,6 x 0,8 cm
ISBN 978-3-8303-1139-3 fest geb. : EUR 9,95
so - Signatur: BB5/18 - Bilderbuch