Eine meisterhaft erzählte Gesamtschau der Geschichte Europas seit dem Jahr 1950.
Nach "Höllensturz", einer Geschichte Europas der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, legt der renommierte britische Historiker Ian Kershaw mit "Achterbahn" den Nachfolgeband vor, der die Zeit ab 1950 bis in unsere Tage (Brexit) beschreibt. In den sieben Dekaden schlitterte Europa von einer Unsicherheit in die nächste, es gab viele Aufs und Abs, ein Umstand, auf den der Buchtitel abzielt. Die großen Wendepunkte waren die Jahre 1973 (Ölkrise), 1989 (Mauerfall), 2001 (Nine-Eleven) und 2008 (Bankenkrise). Nach der Beschreibung des Kalten Krieges samt der Herausbildung der beiden Machtblöcke wendet sich der Autor den politischen und kulturellen Entwicklungen rund um 1968, dem Umbruch in der Sowjetunion (Glasnost, Perestroika) und deren Auflösung, den positiven und negativen Seiten der Globalisierung, dem "Krieg gegen den Terror" und schließlich den Krisen ab 2008 (Finanzen, Migration, Terror) zu. Dabei lässt Kershaw ein eindrucksvolles historisches Panoptikum entstehen, das nur auf zwei Akteure genauer eingeht: Kohl und Gorbatschow. Der Autor wartet mit keinen neuen Erkenntnissen auf, vielmehr fügt er souverän die Fülle der eigenen und "fremden" Forschungsergebnisse zu einer grandiosen europäischen Gesamtschau zusammen, die zudem meisterhaft erzählt wird.
Personen: Kershaw, Ian
Ge Kersh
Kershaw, Ian:
Achterbahn : Europa 1950 bis heute. - München : DVA, 2019. - 828 Seiten : Fotos
ISBN 978-3-421-04734-2 fest geb. : EUR 38,00
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Buch