Originell und tiefgründig erzählte Geschichte einer ungewöhnlichen Familie auf einer Insel in Ostfriesland. (DR) Der kleine Adam lebt mit seiner Familie auf der idyllischen ostfriesischen Insel Platteoog und wird von seiner Familie abgöttisch geliebt und verwöhnt. Dass Adam anders ist als andere Kinder, wird bald offensichtlich. Zwar ist er zweifelsohne außergewöhnlich intelligent, doch aufgrund zahlreicher Marotten findet er nur schwer Zugang zu Gleichaltrigen. Dennoch wächst er glücklich und behütet auf und wird nicht nur von seinen Eltern und seinen Großeltern, sondern auch vom Rest der Inselbewohner liebevoll umsorgt. Doch als Adam 13 Jahre alt ist, findet die Idylle ein jähes Ende. Sein Vater verschwindet spurlos und seine Mutter verliert vor Kummer ihre Sprache. Jahre später lebt Adam, mittlerweile Dozent für Sprachwissenschaften, in Berlin. Er ist Single, leidet unter zahlreichen Neurosen, tut sich nach wie vor schwer im Umgang mit seinen Mitmenschen und verlässt nur ungern seine Wohnung. Doch dann erhält er einen Hinweis auf den Verbleib seines verschollenen Vaters und Adam überwindet sich und macht sich auf eine Suche, die ihn quer durch Europa führt. Ein intelligentes, spannendes und emotionales Buch, das auf zwei Zeitebenen das Schicksal einer ungewöhnlichen Familie erzählt. Die nahezu verzaubert anmutende Atmosphäre der Insel Platteoog, die ebenso liebenswerten wie skurrilen Charaktere und der beeindruckende Wortwitz der Autorin prägen dieses Buch. Anja Baumheier beherrscht eine lebendige, bildhafte Sprache, ihre Figuren sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und das Handlungskonzept ist stimmig bis zum Schluss. Ein großartiger Roman nicht nur für LiebhaberInnen spannender Familiengeschichten, sondern auch ganz besonders für jene, die die Besonderheiten der Sprache zu schätzen wissen.

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Personen: Baumheier, Anja