Mit der Person seines Kriminalkommissars Maigret hat der Schriftsteller Georges Simenon im Jahre 1928 einen neuen Typ des Polizeibeamten geschaffen. Ruhe, Umsicht und viel Verständnis zeichnen diesen Mann aus, der bei der Aufklärung komplizierter Mordfälle sich nicht allein auf die polizeiliche Akribie des Erkennungsdienstes verlässt, sondern das Psychologische stets mit dem Faktischen zu verbinden versteht. Maigrets Gefühl für die jeweilige psychologische Situation, für die Atmosphäre und die Umgebung, in der das Verbrechen zur Ausführung kam, hilft bei der Analyse seiner Fälle oft mehr, als der große, ihm zur Verfügung stehende Polizeiapparat. Es ist vor allem der Mensch, auch der Kriminelle, der Maigret interessiert unter die Lupe nimmt; es ist sein Interesse an der krankhaften Psyche des Verbrechers, der mit seiner Umwelt in Konflikte geriet, aus dem Gefängnis seiner Verhältnisse ausbrach und schuldig wurde. Viele dieser kleinen Mosaiksteine, die ein Verbrechen auslösten, reihen sich in Maigrets Überlegugen zu einem Ganzen. Das Gesamtbild nimmt schärfere Konturen an und Kommissar Maigret kann in seinen hochspannenden Fällen das Netz um Mörder und Gangster eng zusammenziehen.
Keksfabrikant Léonard Lachaume, der gemeinsam mit seinem Bruder den etwas heruntergekommenen Familienbetrieb leitet, wird eines Morgens erschossen in seinem Bett gefunden. Maigret entdeckt zwar Einbruchspuren, doch keines der Familienmitglieder will etwas gehört haben. Der Kommissar gewinnt schnell den Eindruck, dass Familie Lachaume an der Mordaufklärung kaum Interesse hat. Im Gegenteil, mit Hilfe des Familienanwalts stören sie sogar die Untersuchungen. Erst als es Maigret gelingt, Armands Schwester Véronique aufzutreiben, kommt Bewegung in den Fall. Basiert auf dem 53. Maigret-Roman Maigret et les témoins récalcitrants (1958), erstmals erschienen im Le Figaro zwischen dem 17.02.1958 und dem 13.03.1958 in 22 Fortsetzungen. Der deutsche Romantitel lautet Maigret und die widerspenstigen Zeugen.
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Kommissar Maigret
Musik: Ron Grainer; Schauspieler: Rupert Davies, Helen Shingler, Ewen Solon, Neville Jason; Produktion: Andrew Osborn; Drehbuch: Donald Bull; Vorlage: Georges Simenon; Regie: Gerard Glaister
Vereinigtes Königreich 1962; FSK 12; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (49 min); Bild: 4:3 SD
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