Eine Wohnung mit blauem Linoleumboden in einem russischen Kurort bei Kasan, in dem einst Stalin seine Sommer verbrachte. Hierhin kehrt Walja zurück, als ihre Großmutter Nina stirbt. Walja begibt sich auf Spurensuche, versucht zu verstehen, wo sie selbst herkommt. Sie erinnert sich an die Frauen, mit denen sie aufwuchs, grundverschieden, aber einig in ihrer Abscheu gegen jede Abhängigkeit: Da ist die Urgroßmutter Tanja, die Walja als Kind in einer gefährlichen Nacht-und-Nebel-Aktion taufen ließ. Und natürlich Nina mit dem zielstrebigen Gang und dem koketten Kirschmund, die notorisch log und alle um sie herum einen Kopf kleiner werden ließ. Doch sie hatte auch ganz andere Seiten. Und erst viel später erfährt Walja von Ninas hartem Schicksal, von dem sie nie sprach … Walja, die zwischen den Welten lebt, zwischen einem norddeutschen Dorf an der B77 und der Wohnung ihrer Kindheit in Kasan, erkennt immer mehr, wie tief sie diese Leben geprägt haben. „Tscheplanowa wirft einen warmen Blick auf kantige Charaktere, beschönigt nichts und dringt auch in die familiären Untiefen vor. In ihrem Debüt gelingt Tscheplanowa das Schwierigste: Autobiografisches durchscheinen zu lassen, aber als Ich-Erzählerin hinter dem Romanstoff zu verschwinden. Und den hat sie fein und dicht aus starken Bildern und fantastischen Motiven gewebt. Vorhang auf für diese neue Stimme der Literatur!“ (ndr.de)
Weiterführende Informationen
Personen: Tscheplanowa, Valery
Tscheplanowa, Valery [Verfasser]:
Das Pferd im Brunnen : Roman / Valery Tscheplanowa. - Originalausgabe. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2023. - 189 Seiten ; 20.5 cm x 12.5 cm. - Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN 978-3-7371-0184-4 Gb. : EUR 22.00 (DE), EUR 22.70
Schöne Literatur - Signatur: Tsche - Buch