Seitenweise 2023 1942: Die Studentin Kaat lebt im von der Deutschen Wehrmacht besetzen Amsterdam und wird Zeugin einer Deportation von Jüd*innen. Dieses Erlebnis bringt sie dazu, sich einer Widerstandsgruppe anzuschließen, die jüdische Kinder aus dem Land schmuggelt. Die Jüdin Rosie arbeitet in eben jener Kinderkrippe, in der die Kinder bis zu ihrem Deportationstermin untergebracht werden – auch sie wird Teil dieses Netzwerks. Die niederländische Historikerin und Journalistin Astrid Sy hat für ihren Roman ausführlich recherchiert sowie mit zahlreichen Zeitzeug*innen gesprochen und gibt am Beispiel der beiden fiktiven Protagnistinnen Einblick in die Widerstandsarbeit von Frauen, die in historischen Berichten bislang wenig Beachtung gefunden hat. *STUBE* 1942: Die Studentin Kaat lebt im von der Deutschen Wehrmacht besetzen Amsterdam. Dort wird sie Zeugin einer Deportation von Juden und Jüdinnen, die von der Ordnungspolizei auf offener Straße aufgegriffen und mit Lieferwägen verschleppt werden. Eine Frau versucht verzweifelt, ihr ihr Baby zu übergeben, was Kaat im Schock zurückweist. Dieses einschneidende Erlebnis bringt die Protagonistin dazu, sich einer Widerstandsgruppe anzuschließen. Diese schmuggelt jüdische Kinder, die bis zu ihrer bevorstehenden Deportation ins Konzentrationslager in einer Kinderkrippe stationiert sind, aus dieser, und hilft ihnen beim Untertauchen unter anderem Namen bei Familien auf dem Land. Die zweite Perspektive des Romans ist jene von Rosie. Als Jüdin erlebt sie die Repressionen der deutschen Besatzung am eigenen Leib. Da sie in ebenjener Kinderkrippe arbeitet, in welcher jüdische Kinder bis zu ihrem Deportationstermin untergebracht werden, bleibt ihr diese vorerst erspart – und auch sie ist, trotz der gefährlichen Lage, in die sie sich dadurch begibt, bald Teil des Netzwerks und hilft mit, so viele Kinder wie möglich aus der Krippe zu schmuggeln. Die niederländische Historikerin und TV-Journalistin Astrid Sy, die bereits für die Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und später für die Anne-Frank-Stiftung tätig war und heute für das Nationale Holocaust Museum in Amsterdam arbeitet, hat für ihren Roman genau recherchiert und mit zahlreichen Zeitzeug*innen gesprochen. Einige Figuren des Romans entsprechen historischen Personen, andere, so wie die Protagonistinnen Rosie und Kat sind fiktiv, jedoch von den Zeitzeug*innen-Gesprächen inspiriert. Anhand der beiden starken Frauenfiguren gibt der Roman Einblick in die Widerstandsarbeit von Frauen, die in historischen Berichten im Vergleich zu jener von Männern bislang nur wenig Beachtung fand. *STUBE Lena Brandauer*
Personen: Erdorf, Rolf Sy, Astrid
Sy, Astrid:
Nenn keine Namen / Astrid Sy. Aus dem Niederländ. von Rolf Erdorf. - Hildesheim : Gerstenberg, 2023. - 446 S. : Ill.
ISBN 978-3-8369-6181-3 fest geb. : EUR 24,70
Romane und Erzählungen für Jugendliche ab 12 Jahre - Signatur: Sy As - Buch