Ich hatte das Bedürfnis, Wege des Vaters in seinem Namen zu gehen.? Abschied und Trauerarbeit eines Sohnes. ?fdFdF=für den Fall der Fälle? hatte der Vater auf eine rote Mappe geschrieben. Jetzt ist der Fall der Fälle eingetreten, denn der Vater ist nach einer Hirnblutung ins Koma gefallen und Ex-Frau und Sohn entscheiden, die lebenserhaltenden Maschinen abzustellen, damit der Vater sterben kann. Keine leichte Entscheidung und doch setzt sie den am Ende versöhnlichen Abschiedsprozess in Gang. Mit der autobiografischen Auseinandersetzung mit dem Leben des Vaters versucht der Autorensohn zu verstehen. Wer war der Vater, was hat ihn in den Kriegsjahren als Kind geprägt, woher kam seine Reiselust, seine ungewöhnliche Liebe zu der jungen griechischen Studentin und warum war er von Unruhe und Reizbarkeit getrieben? Sinnbildlich in den Schuhen des Vaters analysiert der zurückgebliebene Sohn, selbst inzwischen Vater, rückschauend Situationen und gemeinsame Lebensabschnitte in der Kindheit und im Erwachsenwerden. Und so kann er die Widersprüche des Vaters verstehen und einordnen zwischen Berlin, Hamburg, Frankfurt und dem Bodensee. ?Mein Vater Robert, der Ungreifbare. Die tägliche Hinwendung über ein ganzes Jahr - und mit jeder neu erschriebenen Nähe verlor er weiter an Kontur.? Ein einfühlsames, behutsam fragendes Buch über ein schwieriges Vater-Sohn-Verhältnis und den Prozess des Abschiednehmens, das auch stellvertretend für die Väter der Kriegsgeneration gelesen werden kann. Klug, nüchtern analysierend und doch liebevoll erinnernd. Unbedingt einstellbar für den Bereich ?Väter und Söhne? - nicht nur für Männer eine Bereicherung. Außerdem kann dabei der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss das Verhältnis zum Vater auf das eigene Leben hat.

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Personen: Schäfer, Andreas

Interessenkreis: Sterben / Trauer