Röhr war mehr als dreißig Jahre lang in einer Klinik für Suchtmittelabhängige therapeutisch tätig. Er weiß also genau, wovon er in seinen Büchern spricht. Bei dem vorliegenden Band handelt es sich nicht um einen typischen Ratgeber aus der "Lebenshilfe"-Abteilung, sondern um ein tiefgehendes Buch, das jedem Leser/jeder Leserin einen Teil von sich widerspiegelt. Röhr verwendet eine ungewöhnliche Terminologie, die eventuell der digitalen Entwicklung Rechnung tragen soll. Er beschreibt die "geheimen Programme", die jedem von uns innewohnen und die teils mehr, teils weniger unser Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Ebenso veranschaulicht er die "Gegenprogramme", die sich Betroffene zurechtgelegt haben, um ihre "geheimen Programme" zu kontrollieren. Sobald dem Betroffenen diese Programme bewusst geworden sind, kann er beginnen, neue Programme zu entwerfen, und neues Verhalten erlernen. Röhr schildert diese einzelnen Phasen mit sehr vielen Beispielen und setzt dazwischen immer wieder ermunternde Parolen z.B.: "Rückfälle sind immer gut, um Probleme tiefer zu verstehen; ohne sie ist Entwicklung unmöglich". Auch besondere Persönlichkeitsstrukturen werden erläutert und in einer Übersicht die entsprechenden geheimen Programme/Gegenprogramme/neuen Programme und neues Verhalten aufgelistet. Das kann sowohl für Betroffene als auch für Angehörige sehr hilfreich sein. Insgesamt ein tiefgehendes Buch, das viel (Selbst-)Reflexion auslöst.

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Personen: Röhr, Heinz-Peter