Kasper, Walter
Wege der Einheit Perspektiven für die Ökumene
Buch

Der Autor dieses Bandes macht neugierig. Walter Kasper, viele Jahre Professor für Dogmatik der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, leitete von 1989 bis 1999 als Bischof die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Gegenwärtig ist er -2001 zum Kardinal erhoben - Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. In dieser Eigenschaft ist er in seinem angestammten Metier tätig, wenn auch in einer anderen Rolle. Der renommierte Theologe, dem die Ökumene der christlichen Kirchen auch in seiner Lehr- und Forschungstätigkeit immer ein zentrales Anliegen war, ist nun seitens der Katholischen Kirche verantwortlich für die Beziehungen und Gespräche mit den anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Der vorliegende Band ist zuerst 2004 in englischer Sprache erschienen. Die einzelnen Beiträge bieten einen ausgezeichneten Überblick über die ökumenische Situation aus dem Blickwinkel der Katholischen Kirche. In den beiden ersten Kapiteln zeigt sich die Grundrichtung des Bandes. Kasper behandelt eingehend "das Ökumenismusdekret des Zweiten Vatikanischen Konzils und seine bleibende theologische Verbindlichkeit" (S.16-25) Die letzten Seiten dieses Artikels sind auch unabhängig vom ökumenischen Anliegen von Interesse: Der Theologe Kasper reflektiert über die Interpretation der Konzilsdokumente im Kontext von Tradition und Rezeption. Im zweiten Kapitel wird ein umfassender Überblick über die ökumenische Situation der Gegenwart geboten (S. 26-48). In den weiteren Kapiteln des Bandes kommen zentrale Dimensionen und Themenbereiche der ökumenischen Theologie zur Sprache. So behandelt das dritte Kapitel "Wesen und Ziel des ökumenischen Dialogs" (S. 49-71). Dem Gedanken der Communio als wichtiger Perspektive des Kirchenbildes des 2. Vaticanums und der katholischen ökumenischen Theologie ist ein weiterer Abschnitt des Buches gewidmet (S. 72-105). Mit dem Stichwort "Schwesterkirchen" greift Kasper einen sensiblen Bereich der gegenwärtigen Ökumene auf (S. 106-131). Die Glaubenskongregation hatte ja im Jahr 2000 in einem Schreiben an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen auf die Sprachregelung gedrängt, dass nur jene Kirchen, die über einen "gültigen Episkopat" verfügen, als Schwesterkirchen bezeichnet werden könnten. Auch der Problemkreis des "Uniatismus" wird in diesem Beitrag angeschnitten. Die Lehre vom Heiligen Geist, näherhin die Lehre vom Hervorgang des Heiligen Geistes vom Vater und vom Sohn, beschäftigt nach wie vor die Gesprächsbasis zwischen Katholischer Kirche und den Orthodoxen Kirchen (S. 132-161). Im Folgenden wird weiters ein Rückblick auf die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre geboten (S. 162-180). Ein schwerer Brocken im ökumenischen Gespräch ist selbstverständlich der "Petrusdienst". Zu dieser Diskussion äußert sich Kasper eingehend (S. 181-202). Die beiden letzten Beiträge in diesem Band weisen auf die Fundamente ökumenischer Bemühung zurück: "Ökumene und Spiritualität" (S. 203-226) und die Frage der Stellung der Kirche zum Pluralismus der Gegenwart (S. 227-251). *Theologische Kurse* Josef Weismayer


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Personen: Kasper, Walter

Schlagwörter: Spiritualität Heiliger Geist Ökumene Dialog Rechtfertigungslehre Papstamt Communiotheologie Filioque

Kasper, Walter:
Wege der Einheit : Perspektiven für die Ökumene / Walter Kasper. - Freiburg : Herder, 2005. - 256 S. ; 22 cm. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-451-28601-8 fest geb. : 22,00

Zugangsnummer: 2010/0244 - Barcode: 2-1190010-6-00001892-0
Ökumenische Schriften der Dokmatik - Signatur: Dog 7 Kas - Buch