Toews, Miriam
Mr T., der Spatz und die Sorgen der Welt das Leben meines Vaters
Buch

"Nichts auf die Beine gestellt" resümierte ihr Vater vor seinem Selbstmord. Die Tochter will "beweisen, dass er sich getäuscht hat", hat sich in ihn hineingedacht, hineingefühlt mit fiktiven Notizen aus seiner Perspektive, realen Erinnerungen und anrührenden Szenen seiner psychischen Verlorenheit. Die Titel der kanadischen Autorin (zuletzt ID-A 14/12) sind vermutlich nicht breitengängig, doch beste Literatur. Beklemmende Beziehungs- und Gefühlsmuster in ihrer Mennonitengemeinde, Familie und ihre Deformationen, Sehnsucht und Suche nacheinander und nach Halt in psychisch desolater Verfassung sind wiederkehrende Themen. Auch hier: "Nichts auf die Beine gestellt", resümierte ihr Vater kurz vor seinem Selbstmord direkt nach seiner Pensionierung. Mit ihrem Buch will die Tochter dem zuletzt Verwirrten "beweisen, dass er sich getäuscht hat". Warum begeisterte er als Lehrer und schwieg zu Hause nur? "Wenn ich kein Lehrer war, war ich nichts": Sie hat sich in ihn hineingedacht, hineingefühlt, schreibt aus der Perspektive des seit seiner Jugend Manisch-Depressiven: "Das Haus der Depression hat keine Fenster, durch die man andere sieht, nur Spiegel". Die fiktiven Notizen aus letzten Tagen schlagen atemberaubende Gedankenbögen, verschmelzen Traum und Wirklichkeit in anrührenden realen Erinnerungsszenen und tief einsichtigen Vermittlungen seiner psychischen Verlorenheit, seines "abtrünnigen Gehirns".


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Personen: Toews, Miriam

Interessenkreis: Familie

Toews, Miriam:
Mr T., der Spatz und die Sorgen der Welt : das Leben meines Vaters / Miriam Toews. - Berlin : Berlin Verl., 2005. - 258 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Swing low. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-8270-1131-2 fest geb.

Zugangsnummer: 2014/0091 - Barcode: 2-1210036-9-00002861-5
Schöne Literatur - Signatur: Toews - Buch