Wie Fake News unsere Gegenwart beeinflussen können. (ab 14) (JE) Phoenix ist gerade 18 geworden und absolviert ein Praktikum bei der Berliner Tageszeitung, in welcher sein Vater das Politikressort leitet. Seine Freundin Sarah studiert Politik, ihre Eltern sind russischer Abstammung. Khalil ist der Computernerd. Gemeinsam betreiben sie einen YouTube Kanal namens Uncover, in dem sie mit kurzen Videos Missstände aufzeigen und gegen Gewalt eintreten. Dann bekommt Khalil brisante Unterlagen über die russische Beteiligung am Krieg in Syrien zugespielt. Phoenix kündigt die Veröffentlichung auf ihrem Kanal an, was bei den Russen natürlich gar nicht gut ankommt. Um davon abzulenken, inszenieren sie in der russischen Trollfabrik mit Sitz in Estland das Verschwinden eines 6-jährigen Jungen zu einer Entführung durch Araber, was eine Hasswelle zur Folge hat. Da sich Phoenix nicht einschüchtern lässt, wird ein Killer auf ihn angesetzt. Es ist leider eine Tatsache, dass Trollfabriken existieren, nicht nur in Russland. Dem Autor ist es auch durchaus gelungen, diesen Aspekt deutlich zu machen. Trotzdem hat man bald das Gefühl, in einer Story von Brezinas Knickerbockerbande gelandet zu sein. So kommt Phoenix, mittlerweile bekannt wie der sprichwörtlich bunte Hund, auf die Idee, allein nach Estland zu fahren, um sich inkognito in die Trollfabrik einzuschleichen und Beweise zu stehlen. Und die Erwachsenen schauen bewundernd zu den drei Helden auf. Hier hätte ein bisschen mehr Realität gutgetan.
Personen: Theisen, Manfred
Theisen, Manfred:
Uncover : die Trollfabrik / Manfred Theisen. - 2. - Bindlach : Loewe, 2020. - 397 S.
ISBN 978-3-7432-0182-8 kart. : EUR 14,95
Belletristik - Signatur: Z Theis - Buch