Ein Geschäftsmann verliebt sich in seine illegal in London arbeitende Putzfrau - und kommt mit ihrer Hilfe endlich in seinem Leben an.
Erinnerungen an seinen Großvater Jakob machen dem 50-jährigen Icherzähler Stefan schmerzlich bewusst, dass er als Geschäftsmann in der IT-Branche weder etwas so greifbares produziert, wie Jakob, der Pflasterer in Mainz war, noch Kinder hat, die sich später für das interessieren könnten, womit er sich in seinem Berufsleben beschäftigt hat. Durch einen Jetlag aus dem Tritt gebracht, verschläft er und begegnet seiner litauischen Putzfrau Neringa. Zwischen den beiden entspinnt sich trotz des erheblichen Altersunterschieds eine zarte Liebesgeschichte. Während Neringa ganz im Hier und Jetzt lebt, droht Stefan sich in seiner Vergangenheit zu verlieren. Außer der Familiengeschichte quälen ihn Erinnerungen an eine lange zurückliegende Psychotherapie. - Stefan Moster fügt in diesem Roman zahlreiche Motive zu einem raffinierten Gewebe zusammen, wie ein Pflasterer seine Steine zu Mustern setzt. Dem erfolgreichen Geschäftsmann, der seiner inneren Leere nicht mehr entkommt, setzt er das Leben einer studierten Putzfrau entgegen, deren Leidenschaft dem Puppenspiel gilt. Mit Neringa an seiner Seite lernt Stefan zu akzeptieren, dass Menschen Erinnerungen immer wieder zu neuen Geschichten formen - und dass das auch so sein darf. In den Worten Neringas, die den letzten Satz des Romans bilden: "Das Einzige, womit wir die Toten beschenken können, sind liebevolle Legenden." Neringa rettet ihn damit wie die gleichnamige Riesin Fischer in einer litauischen Legende rettet, die ebenfalls in den Roman eingewebt ist. Und die Heimkehr? Zu Beginn kehrt Stefan in seine Wohnung zurück, aber erst am Ende des Romans kommt er auch in seiner eigenen Lebensgeschichte an. Ein ruhiger, berührender Liebes- und Lebensroman, der keine Eile kennt.

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Personen: Moster, Stefan

Interessenkreis: Liebe