New York als Bühne für Einwanderergeschichten. (DR) New York, der 11. September. Elena, eine Fischertochter aus dem Donaudelta, ist gekommen, um die Asche ihrer Mutter vom Südturm zu streuen. Als alles in Trümmern liegt, trifft sie den erfolglosen Künstler Ray. Die Situation ist dramatisch, geradezu grotesk. Die beiden erzählen sich ihre jeweilige Geschichte, die Geschichten ihrer Familien. Von etwa 1899 bis in die Gegenwart spinnt sich dieser Roman irgendwie von selbst, aus zwei verschiedenen Sichtweisen, aber dennoch sehr kompakt. Aufbruchstimmung und tief verwurzelte Traditionen, Aberglaube, Verzweiflung und der unerschütterliche Glaube an den Erfolg und das bessere Leben prägen die Stimmung der Erzählung. Es ist eigentlich eine typische Einwanderergeschichte: New York als Schmelztiegel, als Ort der unendlichen Möglichkeiten zur Selbstentfaltung, aber auch als Ort des totalen Scheiterns. Der Autor, selbst 1982 aus Rumänien geflohen, erzählt eine kraftvolle, spannende und hochaktuelle Geschichte über Emigration und die Suche nach Identität. Der Erzählstil ist teilweise etwas fordernd, transportiert aber eine wunderschöne Atmosphäre. Das Buch ist für alle Bestände empfehlenswert.
Personen: Florescu, Catalin Dorian
Florescu, Catalin Dorian:
¬Der¬ Mann, der das Glück bringt : Roman / Catalin Dorian Florescu. - München : C.H. Beck, 2016. - 325 S.
ISBN 978-3-406-69112-6 : 19,95
Romane und Krimis - Signatur: Flore - Buch