Die Geschichte der "Treuhandgesellschaft", welche die volkseigenen Betriebe der DDR verkaufte oder "abwickelte", wird hier anhand von zeitgeschichtlichen Sequenzen, dokumentarischen Schilderungen und vielen Fallbeispielen gut lesbar behandelt.
"Die Treuhand" wickelte die DDR-Wirtschaft ab. Ursprünglich entstanden aus einer Idee von DDR-Oppositionellen, das Vermögen von DDR-Betrieben zu bewahren, geriet die Praxis nach Eingriffen von Finanzministerium und Politikern in aller Regel zum Ausverkauf an die westdeutsche/westeuropäische Wirtschaft und an Glücksritter. Unter welchem Druck die Angestellten der Treuhand agierten, welche Erwartungen an sie gerichtet waren, wie wenig ihr Handeln kontrolliert wurde und wie das von Seiten von Konzernen und Wirtschaftskriminellen ausgenutzt wurde, das zeigt der Autor, ein investigativer Journalist, anhand von zeitgeschichtlichen Sequenzen, dokumentarischen Schilderungen und vielen Fallbeispielen auf (z.B. vergleichbar mit "Die große Enteigung" von Otto Köhler, BA 9/94, ergänzte Neuauflage ID-G 44/11, jedoch breiter angelegt und nicht polemisch, wiewohl eindeutig formuliert). Mit Apparat: Endnoten, Literaturangaben und Personenregister. Gut lesbar - da anhand von Personen und ihrem Handeln geschildert - und ein wichtiges Stück deutscher Zeitgeschichte! (2)
Personen: Laabs, Dirk
B 232
Laabs, Dirk:
¬Der¬ deutsche Goldrausch : die wahre Geschichte der Treuhand / Dirk Laabs. - 1. Aufl. - Hamburg : Pantheon, 2012. - 260 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-570-55164-6 kt. : EUR 16.99
B 232 - Sachbuch Erw.