Das bewegte Leben der Handelsherrin Dona Gracia Nasi (1510-1569), die ihre europaweiten Kontakte und ihr beträchtliches Vermögen dazu nutzt, zahlreiche Juden vor der Inquisition in Sicherheit zu bringen.
Dona Gracia Nasi, zwangsgetaufte Jüdin aus Portugal, übernimmt nach dem Tod ihres Mannes die Leitung eines großen Handelshauses. Die Flucht vor der Inquisition treibt sie und ihr Gefolge quer durch Südeuropa, bis sie in Konstantinopel eine vorerst sichere Zuflucht findet. Von hier aus nutzt sie ihr weitverzweigtes und gut ausgebautes Handelsnetz, ihre Kontakte und ihr beträchtliches Vermögen, um zahlreiche Juden in Sicherheit zu bringen und gründet schließlich eine Kolonie in Galiläa. Das bewegte Leben der wohltätigen Handelsherrin war schon häufiger Stoff von Romanen (vgl. Peter Prange: "Die Gottessucherin", BA 11/09, oder Catherine Clément: "Die Senyora", BA 11/93). Lewin (zuletzt BA 5/07) legt den Fokus auf die Liebesbeziehung zwischen Gracia und ihrem Neffen und Schwiegersohn Joseph; sie entwickelt ein differenziertes, lebendiges Frauenporträt und ein farbiges Panorama des 16. Jahrhunderts. Gern empfohlen für historisch interessierte Leser (Vorkenntnisse erleichtern den Einstieg).
Personen: Lewin, Waldtraut
R 11
Lewin, Waldtraut:
¬Die¬ Jüdin von Konstantinopel : Roman / Waldtraut Lewin. - Orig.-Ausg. - München : Knaur-Taschenbuch-Verl., 2010. - 687 S. ; 19 cm. - (Knaur)
ISBN 978-3-426-50430-7 kt. : EUR 9.99
R 11 - Belletristik Erw.