Ein altes Paar lebt seinen ritualisierten Alltag, bis Alice eines Morgens den Gatten tot auf dem Sofa sitzend findet. Sie verbringt einen Tag des Abschieds und der Wahrheiten mit ihrem verstorbenen Mann. Die gebürtige Belgierin Diane Broeckhoven war bei uns bis vor Kurzem eine unbekannte Autorin, die in ihrer niederländischen Wahlheimat vor allem für ihre engagierten Jugendbücher bekannt war. Tabuthemen sind ihr Metier. In ihrem 1. ins Deutsche übertragenen Roman spricht sie auf sehr menschliche Weise den Tod und den Verlust eines sehr nahen Menschen an und zeichnet das anrührende und zugleich beklemmende Psychogramm einer Altersehe. Alice und Jules leben in der Sicherheit ihrer Alltagsrituale. Eines Morgens findet Alice ihren Ehemann tot auf dem Sofa sitzend vor. Sie beschließt, sein Ableben nicht gleich öffentlich zu machen und verbringt einen ganzen Tag mit dem Toten, um ihm all das zu sagen, was sie dem Lebenden nicht sagen konnte. Die Stunden der Wahrheit und des teils liebevollen, teils zornigen Abschieds teilt sie mit dem kleinen autistischen Nachbarjungen, der zur täglichen Schachpartie kommt und die Situation schnell erfasst. Eva Mattes interpretiert die Rede der alten Frau auf sehr einfühlsame und eingängige Weise. Für alle empfohlen.

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Personen: Mattes, Eva Broeckhoven, Diane

Schlagwörter: Alltag Tod Paar

Interessenkreis: Lesung