Luise und ihr Freund Flo beschließen, endlich erwachsen zu werden, aus den elterlichen Wohnungen auszuziehen und eine gemeinsame Bleibe zu suchen. Am Anfang ist alles einfach nur super, doch dann fangen sie an, über das Leben und ihre Zukunft nachzudenken ...
Mit ihrem neuen Generationenbefindlichkeits-Roman knüpft Sarah Kuttner an den großen Erfolg ihres "Mängelexemplar" an (BA 5/09). Wachsen, Erwachsenwerden ist ein Ausschluss-Spiel, die Entscheidung für einen Schritt schließt andere aus und das macht Angst und schmerzt. Entscheiden ist "das" Problemthema um 30: "Ich möchte so gerne wollen. Aber kaum etwas reizt mich wirklich", erkennt Luise angesichts all der Möglichkeiten, die ihre Generation hat und nicht nutzt. Ihr Vater krittelt und sagt, was zu fühlen ihr wehtut. Sie quält "die Überforderung durch das längst überfällige Erwachsensein ... So viel schon erledigt, gehabt, gesehen und gemacht. Ist alles, was jetzt kommt, ausschließlich mit Nachwuchs und Nestbau verbunden?" In solch verlorener, von sich selbst genervter Verfassung kommt auch die Trennung von Flo nicht als Entscheidung, sondern irgendwie angeschlichen in der Nähe-Langeweile des ungewohnten Zusammenlebens ("Erwachsenseinspielen") - und tut unerwartet weh. Ein melancholischer Roman, der Nerv und Lebensgefühl vieler 30er trifft, bereits Medienthema und Bestseller, allen Größen empfohlen.
Personen: Kuttner, Sarah
R 11
Kuttner, Sarah:
Wachstumsschmerz : Roman = Wohnen und Leben. - Frankfurt am Main : ¬S.¬ Fischer, 2011. - 280 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-042206-4 kt. : EUR 16.99
R 11 - Belletristik Erw.