Hein, Christoph
Weiskerns Nachlass Roman
Belletristik Erw.

Rüdiger Stolzenberg, 59, Dozent an einem kulturwissenschaftlichen Institut, seit 15 Jahren auf einer halben Stelle, ohne berufliche Perspektive, erlebt eine Kette von persönlichen Katastrophen. Seine Krise versinnbildlicht den Werteverfall in der bundesrepublikanischen Gesellschaft heute.
Rüdiger Stolzenburg, 59, Eigenbrötler, in Frauenbeziehungen unverbindlich, seit 15 Jahren auf einer halben Dozentenstelle am kulturwissenschaftlichen Institut der Uni Leipzig, erfährt, dass sich an dieser prekären Lage nichts mehr ändern wird. Es folgt eine Unglückskette. Das Finanzamt stellt unbezahlbare Forderungen, er wird von einer Mädchengang bedroht ... Sein wissenschaftlicher Traum ist die (für Verlage unrentable) Herausgabe einer kritischen Gesamtausgabe des vergessenen Barockautors F. W. Weiskern aus Eisleben. Angebotene unbekannte Originalbriefe entpuppen sich als Fälschungen. Andererseits lockt die Versuchung, einem reichen Studenten das Diplom zu verkaufen. Eingerahmt wird die Handlung von einem Blick aus dem Flugzeugfenster auf stehende Propeller und Stolzenburgs Angst vor dem Absturz. Das Beunruhigende: Keiner nimmt die Situation wahr. Hein (zuletzt "Frau Paula Trousseau", BA 6/10) erzählt traditionell, ganz auf die Hauptgestalt fokussiert. Der Roman mit novellistischen Zügen zeigt eine genaue Zustandsbeschreibung und versinnbildlicht die aktuelle Wertekrise, allen Bibliotheken empfohlen.


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Personen: Hein, Christoph

Interessenkreis: Männer

R 11

Hein, Christoph:
Weiskerns Nachlass : Roman / Christoph Hein. - Berlin : Suhrkamp, 2011. - 319 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-518-42241-0 fest geb. : EUR 24.90

Zugangsnummer: 0002452001 - Barcode: 20002171
R 11 - Belletristik Erw.