Traumwandlerisch streift eine Frau mittleren Alters durch die Stadt ihrer Jugend, getrieben von der Sehnsucht nach ihrem heimlichen Geliebten. (DR) Rund um den Globus ist Shirley unter einem falschen Namen gereist, um ihren heimlichen Geliebten zu treffen. Coenraad arbeitet für eine Geheimdienstagentur und muss äußerst vorsichtig sein. Die Treffen werden mittels geheimer Codes vereinbart. Shirley muss aus einem wissenschaftlichen Beitrag einer bestimmten Ausgabe der Zeitschrift "Geographic" die Daten für das nächste Treffen erschließen. Coenraad tritt in verschiedenen Verkleidungen und Rollen auf, sodass die Geliebte auf der Suche nach ihm immer wieder Enttäuschungen erlebt. In der Mayastadt Tikal hat sie sein Anruf erreicht, sie möge in ihre Heimatstadt Toronto zurückkehren. Nun streunt sie auf den Wegen ihrer Kindheit durch die vertrauten Straßen und leidet "unter den Schlägen der Erinnerung". Sie geht während der Zeit des quälenden Wartens in Kinos und Bars, phantasiert sich die leidenschaftlichen erotischen Begegnungen mit Coenraad herbei und hat seltsame Zufallsbegegnungen, wobei nicht immer klar wird, ob sie real oder bloß Sinnestäuschungen sind. Als sie schließlich zu ihrer Familie zurückkehrt, hat bereits eine andere Frau ihren Platz eingenommen. Immer in der Schwebe zwischen Illusion, Halluzination und Wirklichkeit, eignet sich dieser schmale Roman als anregende, vermutlich mittelschwere Lektüre vorwiegend für weibliches Lesepublikum, das tiefenpsychologische Elemente und gefühlsintensive Reflexionen schätzt.

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Personen: Weinzweig, Helen