Widerständige weibliche Biographien. (DR) Vom Leben zweier Frauen, deren Biographien unterschiedlicher nicht sein könnten, erzählt Felix Kucher in seinem neuen Roman: Tina Modotti ,1896 in Italien geboren, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, emigrierte mit 16 Jahren in die USA, wo bereits ihr Vater lebte. Dort war sie als Textilarbeiterin tätig und arbeitete später als Model. 1921 lernte sie den Fotografen Edward Weston kennen. Maria S. Rosenberg, geboren 1900 im deutschen Fürth, war gelernte Buchhändlerin und arbeitete in der väterlichen Buchhandlung mit. Ab 1933 litt sie unter den Repressalien der Nationalsozialisten und führte das Geschäft von ihrer Privatwohnung aus weiter. 1939 emigrierte sie nach New York, wo sie als Buchhändlerin Kunden wie Albert Einstein mit Lesestoff versorgte. Das Kürzel S. steht für Sara, ein Name, den ihr die Nazis verpassten, den sie dennoch trug. Der studierte Theologe und Philosoph Felix Kucher, geboren 1965, lässt die beiden Frauen in seiner fiktiven Geschichte aufeinandertreffen. Sein Stil ist unterhaltsam, auch wenn die Differenzierung nur mühsam gelingt - die Würdigung beider Figuren bleibt davon jedoch unberührt. Empfohlen!

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Personen: Kucher, Felix