Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann.
(Leo Tolstoi)
In Mecklenburg-Vorpommern ist einiges anders. Auch das Warten auf den Bus. Der Reisende sitzt hier eher selten in genormten Wartehäuschen aus dem Fertigbaukasten. Genau genommen sitzt man nicht mal immer. Der Prozess des Wartens findet vielmehr umhüllt von einer selten gesehenen Vielfalt baulicher Wartekultur statt: Die windschiefe Wellblechlaube mit integrierter Gartenbank, malerisch eingerahmt von zwei prächtigen Linden. Die pittoreske Fachwerkhütte mit Spitzdach, in die leere Landschaft gestellt wie aus dem Fertighaus-Katalog gefallen. Die asketische Variante: ein Haltestellenschild. Das Modell äSicher ist sicherô aus massivem Beton mit Dach aus Wellasbest. Ein Holzhaus, von Wind und Wetter und jeder Menge holzfressender Insekten gebeutelt und schon auf Abruf.
Jens Hofmann hat diese Vielfalt der Wartekultur entdeckt und in sorgfältig komponierten Farbfotografien für die Nachwelt konserviert. Spannende Detailaufnahmen wechseln sich ab mit weiter Landschaft, grotesk-üppige Wartehaus-Architektur steht asketischem Beton-Charme gegenüber. Bei vielen Fotos kann man sich das Lachen nicht verkneifen, und wer würde das bei diesem Thema schon erwarten? Das Warten hat sich gelohnt!
Personen: Hoffmann, Jens
Standort: Hauptstelle
Ter D 20
Hoffmann, Jens:
Warten und Ankommen : Bushaltestellen in Mecklenburg-Vorpommern / Jens Hoffmann. - 1. Auflage. - Friedland : steffen verlag. - 239 Seiten : überwiegend Illustrationen
ISBN 978-3-95799-110-2 Gebunden : 18,95 Euro
Ter D 20 Pommern - Sachliteratur