Wild, Stefan
Welches Bild machen sich heutige Muslime vom Propheten Mohammed?
Zeitschriftenartikel

Der häufig zitierte Schiller-Vers "Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte" trifft auf wenige historische Persönlichkeiten so zu wie auf Mohammed Ibn Abdallah (gest. 632), den Verkünder des Korans und den Propheten des Islams. Im christlichen Abendland ist Mohammed vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit hinein fast immer negativ gesehen worden. "Häretiker" und "Pseudoprophet" waren noch milde Abwertungen, die Bezeichnungen "Epileptiker" oder "Psychopath" machten den Propheten zu einem Fall für den Arzt, Einordnungen wie "Fanatiker", "Betrüger", "Antichrist" dämonisierten Mohammed vollends. Es gab Ausnahmen. Goethe z.B. kritisierte an Voltaires Drama Le fanatisme ou Mahomet le Prophète (1741 in Lilie uraufgeführt), dieser habe Mohammed "zum groben, platten Betrüger, Mörder und Wollüstling" gemacht. Im Ganzen aber waren, was den Propheten Mohammed betraf bis tief ins 20. Jahrhundert hinein in der westlichen Welt der "Hass" und die Furcht oft, die "Gunst" nur selten zu finden.

Enthalten in:
rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen; 2008/3 Zeitschrift des Bundes katholischer Religionslehrervereinigungen (2008)


Serie / Reihe: rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen

Personen: Wild, Stefan

Schlagwörter: Tradition Koran Prophet Verständnis Konflikt Globalisierung Mohammed

Wild, Stefan:
Welches Bild machen sich heutige Muslime vom Propheten Mohammed? / Stefan Wild, 2008. - S.146-153 - (rhs-Religionsunterricht an höheren Schulen) Muhammad

Zugangsnummer: U-0245459
Religionswissenschaft - Zeitschriftenartikel