Zeit Geschichte Epochen. Menschen. Ideen ; Diktatoren - Die Feinde der Demokratie: Eine Geschichte von Mussolini bis Putin
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122 S., Abbildungen Sie sind wieder da Die Demokratie schien gesiegt zu haben, als 1989 der Eiserne Vorhang fiel. Betonkommunisten wie Honecker in der DDR, Jaruzelski in Polen oder Ceausescu in Rumänien, sie alle waren Geschichte. Seitdem galt Alexander Lukaschenko in Belarus als der »letzte Diktator Europas«. Bis Wladimir Putin die Ukraine überfallen ließ. Mit dem Angriffskrieg, den man in Russland weder »Angriff« noch »Krieg« nennen darf, hat der Kreml-Herr-scher sein Land endgültig in einen Polizeistaat verwandelt: Die Opposition wird weggesperrt, die Zivilgesellschaft eingeschüchtert, das letzte bisschen Meinungsfreiheit erstickt. Aus dem Autokraten Putin ist über Nacht ein Diktator geworden. Bereits in der griechischen und römischen Antike gab es Tyrannen, in der Frühen Neuzeit regierten gottgleich die absolutistischen Monarchen. Aber solche Ein-Mann-Herrschaften folgten den Spielregeln vormoderner Staatlichkeit; mit Diktaturen, so wie wir sie kennen, haben sie wenig gemein. Unser Heft erzählt die Geschichte der »modernen« Diktatur, die sich in Europa nach dem Ersten Weltkrieg etablierte, als faschistische und kommunistische Bewegungen die Demokratien reihenweise sterben ließen. Monströse Schreckensherrschaften haben das 20. Jahrhundert wie kein anderes Zeitalter geprägt, allen voran die Höllenfahrten des Nationalsozialismus und Stalinismus. Unsere Autoren blicken aber auch auf Lenins Epigonen in China, Nordkorea und Kambodscha, ebenso wie auf Despoten in Afrika und Lateinamerika. Was die Mächtigen auf allen Kontinenten verbindet, ist ihre Brutalität, ihre mörderische Feindschaft gegen die Freiheit. Mit Russlands Krieg ist die Diktatur endgültig nach Europa zurückgekehrt, und mit ihr die alten Diktatoren: Ist Putin »der neue Stalin«? Wie viel Hitler steckt in ihm? Kaum eine Debatte kommt ohne das große historische Besteck aus. Sinnvoll können solche Vergleiche nur sein, wenn sie die Unterschiede erhellen. Zumal von Beginn an kein Regime wie das andere war. Verstand der Oktoberrevolutionär Lenin unter Diktatur vor allem eine Terrorherrschaft, musste Hitler die »Volksgenossen« nicht zum Jubeln zwingen. Heute sind es wie in der Türkei oder in Ungarn eher hybride Staatsformen, die an Boden gewinnen. Je nach Standpunkt erscheinen sie als defekte Demokratien oder als autoritäre Regime, die sich demokratisch bemänteln. Es ist nicht immer leicht zu sagen, wo die Herrschaft des Volkes endet und die Diktatur beginnt; viele selbstherrliche Machthaber imitieren die Demokratie oder tarnen sich mit ihr. Gerade in dieser Grenzauflösung, in dem Trugbild, das sie erzeugen, liegt ihre Gefahr. Themen im Heft: - Wahn und Widerstand - Das doppelte Gesichte der Diktatur - "Der Duce hat immer Recht" - Dem Heiland die Hand gereicht - "Die guten Jahre" - Von Feinden umzingelt - "Führer" und Funktionär - Die Macht der Familie - Der Neue Mensch - Die linke Liebe - Gottgleich - Baron von Tod - Genosse Apparatschik - "Keine Fehlerdiskussion, Genossen" - Blutgetränkte Erde - Dein Feind, mein Freund - Der beliebte Despot - Generale an der Macht - Die Entzauberung des Tyrannen - "Schlagt zu, bis sie taumeln" - "Habe ich Angst?" - "Sie können nicht aufhören zu morden"


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Serie / Reihe: Zeit Geschichte

Personen: Staas, Christian Ullrich, Dr. Volker

Ge Zeit

Zeit Geschichte : Epochen. Menschen. Ideen ; Diktatoren - Die Feinde der Demokratie: Eine Geschichte von Mussolini bis Putin. - Hamburg : Zeitverlag Gerd Bucerius, 2022. - (Zeit Geschichte; 4/2022)
EAN 4196763908953

Zugangsnummer: 2023/0325 - Barcode: 000000058629
Geschichte einschließlich Kultur- und Geistesgeschichte - Buch