Im Jahr 1952 geraten israelischer Geheimdienst und Personenschützer von Kanzler Adenauer im Nordschwarzwald aneinander.
Bühlerhöhe ist ein Nobelhotel im Nordschwarzwald. Einige Jahre nach dem Krieg tummeln sich dort bereits wieder illustre Gäste. Auch Kanzler Adenauer hat sich für einige Tage angekündigt. Es ist die Zeit, in der das Entschädigungsgesetz für den neuen jüdischen Staat Israel zur Abstimmung im Bundestag ansteht. Israel braucht das Geld dringend. Aber es gibt auch Israelis, die strikt dagegen sind, vom Mörderstaat Deutschland Geld anzunehmen. Die jüdische Familie Silbermann aus Köln war vor 1933 einige Male Gast auf der Bühlerhöhe. Die Töchter Rosa und Rachel kamen dann in den dreißiger Jahren nach Palästina; alle anderen Familienmitglieder wurden umgebracht. Der israelische Geheimdienst schickt nun Rosa Silbermann, die in einem Kibbuz lebt und arbeitet, nach Deutschland; sie soll nach Möglichkeit ein Attentat auf den Kanzler verhindern. - Zu dieser Zeit gab es tatsächlich einige Briefbombenattentate, die auch Opfer forderten; Adenauer blieb jeweils unverletzt. Auf der Bühlerhöhe gab es aber keinen Anschlag; das ist Fiktion. Die Autorin reichert die fiktive Handlung mit reichlich windigen und geheimnisvollen Protagonisten an. Die Geschichte wird vom Verlag zwar nicht als Krimi bezeichnet; sie erfüllt aber alle Voraussetzungen dafür. Thematisiert wird die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und Israels Anfang der 1950er Jahre; das ist anschaulich und informativ. Ansonsten gibt es etliche unwahrscheinliche Abläufe. Wer sich daran nicht sonderlich stört, wird gewiss Gefallen an dem gut lesbaren Buch finden. Für alle Büchereien gut geeignet.
Personen: Glaser, Brigitte
Glaser
Glaser, Brigitte:
Bühlerhöhe : Roman / Brigitte Glaser. - Berlin : List, 2016. - 444 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-471-35126-0 fest geb. : 20,00
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