Die Sonne als Instrument und Sinnbild umfassender Umorientierung. (GS) Anlässlich des Robert-Jungk-Jahres liegt im Salzburger Otto Müller Verlag nun neben dem "Projekt Zukunft" "Das Sonnenbuch" vor. Diese Publikation ist einem bedeutenden Fund im Nachlass des Zukunftsforschers zu verdanken: Walter Spielmann, der Leiter der Jungk-Stiftung, fand eine unscheinbare Mappe Jungks aus den 1980er Jahren, die ungeordnete Blätter zum Thema "Sonnenforscher, Sonnenbastler und Sonnenverehrer" enthielt. Die von Spielmann zu einem stimmigen Gesamtwerk vereinten Fragmente bieten den LeserInnen nun einen imposanten Einblick in die Anfänge der Solarbewegung sowie deren Hoffnung auf eine menschlichere Form des Wirtschaftens und eine neue, ganzheitliche Weltsicht. Die Lektüre stimmt einerseits froh, denn 19 Jahre nach dem Tod Jungks scheinen sich in der Energiewende und dem sich abzeichnenden Solarzeitalter einige seiner Konzepte zu verwirklichen. Andere Ideen aber sind nach wie vor utopisch, denn von der schon seinerzeit angemahnten Wende zur Ganzheitlichkeit ist nichts zu bemerken. Zu sehr stehen nach wie vor rein ökonomische und machtpolitische Interessen im Vordergrund, als dass kulturelle, soziale, gesellschaftliche und ethische Dimensionen eine wesentliche Rolle spielen könnten. Der Solartechnik fehlt definitiv ein adäquates Solarbewusstsein. Mögen Jungks Ansätze motivieren, ein solches zu entwickeln!
Personen: Jungk, Robert Spielmann, Walter
GS Jun
Jungk, Robert:
¬Das¬ Sonnenbuch : Bericht vom Anfang einer neuen Zukunft / Robert Jungk. Hrsg. von Walter Spielmann. - Salzburg : O. Müller, 2013. - 160 S.
ISBN 978-3-7013-1206-1 fest geb. : ca. EUR 18,00
GS - Sachbücher