Im Musikunterricht, gewöhnlich belegt mit dem Prädikat ästerbenslangweiligô, soll ein Rap performt werden. Am besten so einer wie von Brudah Berlin aus Neukölln, der mit seinen 13 Jahren schon voll gangstamäßig abgeht. Leider merken die Nachwuchsrapper Otto und Matti schnell, dass ihr Leben mit Yoga und Klavierunterricht in Berlin Mitte nicht unbedingt Stoff für heftige Texte bietet. Eigentlich kann man nur über den motzigen Typen vom Kiosk - Horst Zimmermann aka Hotte aka äKinderhasserô - herziehen. Doch da tauchen plötzlich hinterhältige Immobilienspekulanten auf, die Hotte bedrohen und den Kiosk plattmachen wollen à Das gibt den Dingen eine ganz neue Dynamik und so finden sich Otto und Matti auf einmal im wilden Leben wieder - nklusive Schlägertypen und nächtlicher U-Bahn-Fahrten (von den Eltern nicht wirklich autorisiert), dafür aber mit Brudah Berlin an der Seite und einem Rap, der so steil geht, dass er alle Immohaie in die Flucht schlägt. Krass, was Worte können! Silke Lambeck hat einen temporeichen, witzigen Großstadtkinderroman geschrieben, dessen Helden nach anfänglichem Zögern Geschmack am Abenteuer finden: Yoga und Klavierlektionen sind ja schön und gut, aber manchmal muss man einfach was riskieren - und wenn es für die gute Sache ist, erst recht!
Personen: Lambeck, Silke Jung, Barbara
JE Lam
Lambeck, Silke:
Mein Freund Otto, das wilde Leben und ich / Silke Lambeck. Mit Bildern von Barbara Jung. - Hildesheim : Gerstenberg, 2018. - 179 S. : Ill.
ISBN 978-3-8369-5625-3 fest geb. : ca. EUR 13,40
JE - KuJ-Belletristik