Sexualorgane unter der Lupe Die Form der Sexualorgane ist die Grundlage für eine der festen Regeln der Biologie: Wenn sich zwei Arten ähnlich sind, dann kann man sie am besten aufgrund der Genitalien auseinanderhalten. Die gängige Erklärung: Ein Penis soll nur in eine Vagina der gleichen Art passen. Warum sind aber die Unterschiede bei isolierten Arten, die gar nicht mit anderen in Berührung kommen, genauso groß? Mit der Entdeckung, dass der Penis einer Libellenart eine Art kleine Schaufel an der Spitze hat, mit deren Hilfe Spermien von Vorgängern hinausgeschafft werden, erlebte die moderne Forschung einen Neustart. Das war der erste Hinweis darauf, dass tierische Genitalien zu mehr gut sind als nur Spermien abzulegen oder aufzunehmen. Die gewaltige Vielfalt der Genitalien könnte sogar treibende Kraft bei der Entstehung neuer Arten gewesen sein. Wir begleiten den Autor, wie er die Penisse von bornesischen Mistkäfern begutachtet, wir folgen einem anderen Forscher, der winzige Steinnadeln vom Waldboden aufpickt, das Ergebnis einer heißen Schneckennacht, und wir erfahren von einer Biologin, wie sie Enten dazu bringt, in spiralförmige Glasgefäße zu ejakulieren. Alles im Namen der Wissenschaft.
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Weiterführende Informationen
Personen: Schilthuizen, Menno Neff, Kurt
Schilthuizen, Menno:
Darwins Peep Show : was tierische Fortpflanzungsmethoden über das Leben und die Evolution enthüllen : dtv, 2014. - 245 S. Ill.
ISBN 978-3-423-42475-2