J. Müller erzählt Andersens Märchen neu, als eine Geschichte, die in unseren Tagen spielt. Er erzählt sie ohne Text, nur in Bildern - und eines Textes bedarf es auch nicht zum Verständnis, so zwingend folgt ein Bild auf das andere: Der alte Zinnsoldat, bei Renovierungsarbeiten im Haus entdeckt, findet freundliche Aufmerksamkeit im Kinderzimmer, bis dort der PC Einzug hält. Da landet er, mit Mickymaus, Barbie & Co, auf dem Sperrmüll. Und dann geht's hinaus in die Welt, nun - durch sein Bajonett - untrennbar mit Barbie verbunden: vom Rinnstein durch die Kanalisation, übers Meer bis nach Afrika - und zurück. Endstation Museum. Müller gestaltet alle Stationen der Geschichte höchst eindrucksvoll auf ganz- und doppelseitigen Bildern. Atemberaubende Perspektiven, häufig von unten, schaffen Realität von beklemmender Dichte und mitreissender Rasanz. Es gibt die verschiedensten Anspielungen, "Bemerkungen", etliche Selbstzitate Müllers. Das Ganze kann gelesen werden als Abenteuer- oder Liebesgeschichte, als zeitgeschichtliche, kultur-/zivilisationskritische Erzählung. Ein wahrhaft reiches Buch. Für alle. Ab 5.

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Personen: Andersen, Hans Christian Müller, Jörg