Enne lebt in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Sie hatte von Berlin geträumt, wollte etwas erleben. Doch als kurz vor dem Mauerfall ihre jüngere Schwester Suse in den Westen verschwindet, bleibt sie bei den fassungslosen Eltern. Auch dreißig Jahre später lässt die Vergangenheit sie nicht los. Lebt Suse noch?
Rezension
Mit ihrem neuen Buch legt Helga Bürster ein Stück deutsch-deutsche (Familien-)Geschichte vor, in der sie die Jahre zwischen 1974 und 1990 mit der Gegenwart verbindet. Im Mittelpunkt stehen die Jendrichs, eine Familie, die in zwei Teile zerfallen ist. Der eine lebt im ländlichen Vorpommern, der andere im Ruhrgebiet. Zusammen kommen sie nur in den Ferien, die die beiden Schwestern Enne und Suse gemeinsam mit ihrer westdeutschen Kusine Christina an der Ostsee verbringen. Als Suse in der Wirren der Wiedervereinigung spurlos verschwindet, hinterlässt sie traumatisierte Angehörige, die durch den plötzlichen Verlust aus der Bahn geworfen werden und ihr Leben fortan anders leben, als sie es sich vorgestellt hatten. - Der Roman erzählt die Geschichte eines Verlusts und seiner späten Bewältigung, empfehlenswert für alle, die Family-Mysterys schätzen und sich für die deutsche Zeitgeschichte interessieren.
Rezensent: Antonie Magen
Personen: Bürster, Helga
Bürst
Bürster, Helga:
¬Eine¬ andere Zeit : Roman / Helga Bürster. - Originalausgabe, erste Auflage. - Berlin : Insel Verlag, 2022. - 250 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: ¬Eine¬ andere Zeit
ISBN 978-3-458-64285-5 fest geb. : EUR 23,00
Schöne Literatur - Buch