Eine informative und anschauliche Überblicksdarstellung der Geschichte der Reformation. (PR) Um die Reformation zu verstehen, zeichnet der Göttinger Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann zunächst die Situation der spätmittelalterlichen europäischen Christenheit (Frömmigkeit, Ablass, Humanismus) nach, bevor er ausführlich die Person Luthers und die Etablierung seiner Ideen bis 1530 beschreibt, ohne problematische Entwicklungen (Müntzer, Bauernkriege) und eine zunehmende Skepsis (Karlstadt, Erasmus) auszublenden. Letztendlich verbreitete sich die neue Lehre in unterschiedlichen Ausprägungen (z.B. Anglikaner, Calviner, Lutheraner) in fast ganz Europa, was blutige Kriege auslöste und zur Konfessionalisierung des Kontinents führte. Zum Schluss geht Kaufmann noch den Fragen nach, wie die Reformation die Neuzeit möglicherweise prägte (Laien, Wirtschaft, Rationalität) und wie sie speziell in Deutschland (Kaiserreich, NS-Zeit, BRD, DDR) rezipiert wurde. Damit liegt insgesamt ein sehr informatives, gut verständliches und - nicht zuletzt wegen der 103 gut ausgewählten und auch kommentierten Abbildungen - anschauliches Überblickswerk vor, das als Anleitung für weiterführende Studien zudem ein 39-seitiges Literaturverzeichnis sowie ein umfangreiches Sach- und Personenregister bietet. *bn* Karl Krendl

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Personen: Kaufmann, Thomas