Alon und Riwka leben in Vilnius in Litauen, das seit 1941 von Nazis besetzt ist. Und seit 1943 leben die beiden mit ihren Familien im Ghetto eingeengt und haben wenig zu essen. Da ist ein Bagel schon etwas Besonderes. Wie gemein, dass ihm dieser von einem riesigen schwarzen Vogel geklaut wird. Nur Riwkas kleiner Hund wehrt sich gegen diesen gemeinen Dieb. Auch in seinem Konzert fühlt sich Alan scheinbar von diesen schwarzen Vögeln angegriffen und er wehrt sich mit seinem Geigenbogen. Dabei erinnert er sich an die Zeit, als die fremden Soldaten einmarschierten wie riesige schwarze Vögel. Seitdem sind sie alle hinter diesem Zaun eigesperrt und nur manchmal geht das Tor für die Männer auf, die dann nie wieder Kommen. Doch eines Tages verschwindet auch Riwkas Familie durch dieses Tor. Schließlich muss auch Alan mit seiner Mutter und vielen anderen Menschen durch das Tor gehen. Er erfreut sich an dem wunderschönen Herbsttag und seinen Farben. Doch für sie geht es nicht in ein Lager; denn sie werden zusammengetrieben und erschossen. Bei allen Schrecken fühlt sich Alan geborgen in den Armen seiner Mutter.
Viele Jahre vergehen mit ihren Jahreszeiten und Alan wird zu einem Stein, der das alles wahrnimmt wie in weiter Ferne und nicht mehr unruhig. Schließlich findet ein kleines Mädchen einen wunderschönen Stein, hebt ihn auf und zeigt ihn ihrer Großmutter. Die erinnert sich an Alan, der immer noch in ihrem Herzen lebt und legt den Stein zu den anderen auf dem Grabstein von Alans Familie.
Diese sehr berührende Geschichte mit den liebevoll gezeichneten farbigen Bildern bedarf sicher der Vermittlung. Aber auch wenn die Schrecken nicht vertuscht werden, ist es eine hoffnungsvolle Geschichte, die zeigt, dass Menschen nicht vergessen sind solange sich noch jemand an sie erinnert.
Ich könnte mir diese Geschichte auch gut für einen Gottesdienst vorstellen.

Ju 1, ab 8 J. und auch Erwachsene

Ursula Neumann

Altersempfehlung: ab 8 Jahren.

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Personen: Dagilè, Inga Marcinkevicius, Marius

Interessenkreis: Erstleser