Tudor, C.J.
Der Kreidemann
Buch

Stephen King-Hommage in sorgloser 1980er-Atmosphäre. (DR) Eine unbeschwerte Kindheit im Jahr 1986: Eddie und seine Freunde entwickeln ein geheimes System zur Verständigung mittels Kreidezeichnungen. Als sie eines Tages die Leiche eines Mädchens finden, ist es mit dem Idyll schlagartig vorbei. 30 Jahre später erhält Eddie einen Brief, der ihn daran erinnert, dass der Mordfall von damals niemals aufgeklärt wurde. Mit ihrem Debütroman leistet die Autorin einen Beitrag zur derzeit allgegenwärtigen 1980er-Jahre-Nostalgie und lässt beinahe wehmütig in eine Zeit zurückblicken, in der man sich ohne Smartphone und Social Media verständigen konnte. Gleichzeitig zitiert sie mit einzelnen Handlungselementen, Namen, vor allem aber, indem sie Symbolen der Sorglosigkeit einen bitteren Beigeschmack verleiht, den Meister des subtilen Grauens, Stephen King. Mit sichtbarem Vergnügen treibt sie zahlreiche Situationen an eine makabre Spitze und erschwert es dadurch, einen klar definierten Höhepunkt auszumachen. Zudem verliert durch mystische Elemente eine attraktive Idee in ihrer Ausarbeitung die Bodenhaftung, am Ende gelingt es der Autorin nicht, die Handlung sicher wieder zu erden. Viele offene Fragen können nicht ausreichend plausibel beantwortet werden. "Der Kreidemann" wirkt wie eine komprimierte Form von Stephen Kings "Es" und eignet sich somit für LeserInnen, die sich von dessen Umfang abschrecken lassen. Allerdings bedingt diese Straffung auch Einbußen bei Atmosphäre und Erzähltiefe.


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Personen: Tudor, C.J.

Tudor, C.J.:
¬Der¬ Kreidemann. - München : Goldmann, 2018. - 379 S.
ISBN 978-3-442-31464-5 fest geb. : Spende

Zugangsnummer: 2023/0251 - Barcode: 2-1140023-1-00009061-2
Schöne Literatur - Signatur: Tudor - Buch