Eine Geschichte der Menschheit - naturgemäß auf vielen Hypothesen fußend. (GE) Man könnte es fast eine Art Lehrbuch nennen, das den LeserInnen im "500-Seiten-Schnelldurchgang" so ziemlich alles über Entstehung, Werdegang und Zukunft (?) des Menschen mitteilen will. Naturgemäß hat Professor Yuval Harari dem aktuellen Wissensstand wenig Neues hinzuzufügen. Wie auch, denn aus den Zeiten vor der Entstehung der Schrift kann man, außer über ein paar alte Knochenfunde, vergleichsweise wenig wissen. Ab der Schrift-Ära ist entschieden mehr über unsere Vorfahren bekannt, aber auch hier wurde im Lauf der Jahrhunderte wissenschaftlicher Auswertung und philosophischer Deutung jeder historische Text hin- und her gewendet, interpretiert und mit vielen unsicheren Hypothesen "bereichert". Je älter die Quellen, desto mehr müssen klaffende Lücken durch erfundene Geschichten ausgefüllt werden. Damit bleibt viel Raum für die persönliche Sicht des Autors. Man sollte deshalb im Hinterkopf behalten, dass vieles anders abgelaufen sein könnte, als Schwarz auf Weiß geschrieben steht. Yuval Harari sei aber bestätigt, dass er immer wieder ausdrücklich erwähnt, wie unsicher bestimmte Annahmen sind. Schwerpunktmäßig werden kognitive Revolution, landwirtschaftliche Revolution, Entstehung der Völker und Reiche sowie wissenschaftliche Revolution behandelt, mit jeweils vielen Unterthemen. Die sinngemäße Frage des Autors, ob der Homo sapiens aufgrund seiner im Vergleich zu Tieren auffallend hohen Intelligenz langfristig überleben wird oder sich durch seinen unbändigen Experimentierdrang in einem unentwirrbaren Gestrüpp der Naturgesetze endgültig verheddert, ist sehr berechtigt.

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Personen: Harari, Yuval Noah Neubauer, Jürgen

Standort: Bibliothek

Schlagwörter: Menschheitsgeschichte Menschheit

Interessenkreis: Geschichte