Das episch breit angelegte Romanschaffen des isländischen Autors Halldór Laxness (1902-1998) greift verschiedentlich autobiografische Erlebnisse auf oder befasst sich mit dem Lebensweg von Zeitgenossen -- so auch in diesem Fall: Das in dem tetralogisch konzipierten Roman Weltlicht Erzählte basiert auf den Tagebucheintragungen eines isländischen Volksdichters während der dreißiger Jahre in Reykjavik und Umgebung. Der Protagonist Olafur Karason pflegt eine leidenschaftliche Liebe zur Literatur, doch damit stößt er überall nur auf Ablehnung und Erniedrigung. Seine Mitmenschen empfinden ihn als einen jämmerlichen Menschen, der "auf der faulen Haut lag und jahrelang so tat, als sei er krank, und unschuldige Menschen in einer anderen Gemeinde sich für seinen Lebensunterhalt abrackern ließ". Auch sein Talent als Gelegenheitsdichter wird verkannt: "es ist schwer, im Norden am äußersten Meer Dichter zu sein." Olafur war, von seinen Eltern verstoßen, als Pflegekind aufgewachsen und hatte seine Jugend in einer Atmosphäre menschlicher Kälte auf einem Bauernhof verbracht, sein Leben dort bestand aus schwerer körperlicher Arbeit, Hunger und Schlägen. Ärmliche Verhältnisse prägen auch die Ehe an der Seite einer ungeliebten Frau, die gemeinsamen Kinder sterben, und wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen kommt Olafur schließlich ins Gefängnis. Hier entwickelt er Visionen, und nach seiner Entlassung erfüllt sich endlich sein Traum von Schönheit und Vollkommenheit -- "es liegt nicht in meiner Natur, von dem Glauben abzuweichen, daß es nur eine wahre Liebe zwischen Mann und Frau gibt".
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Weiterführende Informationen
Personen: Laxness, Halldór
Laxness, Halldór:
Weltlicht : Steidl, 2015. - 656 S.
ISBN 9783958290129
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