Daniel Kehlmann porträtiert in seinem Roman gleich zwei deutsche Geistesgrößen: Das Mathematikgenie Carl Friedrich Gauß und den Universalgelehrten und großen Naturforscher Alexander von Humboldt. Im Zentrum steht ein Treffen der beiden 1828 in Berlin, auf einem Naturforscherkongress, für den Gauß nur sehr widerwillig sein Göttingen verlässt. Die zwei Großdenker haben sich beide auf ihre eigene Weise der Vermessung der Welt gewidmet, kommen sich aber nur zaghaft näher. Skizzenhaft und sehr kurzweilig erleben wir wichtige Stationen ihres Schaffens in einer geschickten Mischung aus Fakten und Fiktion: Humboldt auf seinen strapaziösen Exkursionen nach Südamerika, Gauß dagegen eher zerrissen zwischen der trockenen Welt der Zahlen und dem schnöden Alltag, denn auch ein Genie hat Zahnschmerzen und muss sich mit Frau und Kindern herumplagen. Unterhaltsam und intelligent, ein wahres Lesevergnügen.
Personen: Kehlmann, Daniel
DR.H
Keh
Kehlmann, Daniel:
¬Die¬ Vermessung der Welt : Roman : [Großdruck] / Daniel Kehlmann. - Reinbek : Rowohlt, 2005. - 302 S.
ISBN 3-498-03528-2 € 20,50
Historischer Roman - Belletristik