Das Dorf Macondo liegt unerreichbar mitten im Urwald, nur von Zigeunern regelmässig besucht. Im Laufe weniger Jahrzehnte durchlebt der einst ruhige, scheinbar idyllische Ort alle Stufen der Menschheitsgeschichte: grosse Erfindungen, blutige, langjährige Bürgerkriege mit hohen Opferzahlen, wirtschaftlichen Aufschwung durch ausländische Firmen, die Ausbeutung der Einheimischen sowie gewaltige Naturkatastrophen, deren zerstörerischer Kraft die Menschen letztlich wehrlos ausgeliefert sind. Das Haus von Ursula und José Arcadio Buendía, der Begründer der Sippe und des Orts, bildet den Mittelpunkt des Geschehens, von welchem aus das Leben der nachfolgenden Generationen erzählt wird: die Schicksale der drei Kinder des Ehepaars und der zahlreichen unehelichen Abkömmlinge. Der Erzähler beschreibt Eifersucht und Inzest, unerfüllte Fantasien sowie die fatale Sinnlichkeit und Vitalität der Männer und der Klugheit der Frauen. Immer wieder kehrt er jedoch auf die beiden Kernthemen des Romans zurück, die im Kolumbien des 19. und 20. Jahrhunderts allgegenwärtige Gewalt und die alle Mitglieder der Familie Buendía in der einen oder anderen Weise prägende, oftmals zermürbende Einsamkeit. Letztendlich erfüllt sich die von Melquíades, dem Zigeuner, vor langer Zeit in Pergamenten niedergeschriebene Prophezeiung. Der Letzte der Sippe - hervorgegangen aus einer inzestuösen Beziehung - kommt mit einem Schweineschwanz zur Welt, kurz bevor ein >>biblischer Taifun<< den Ort und alles Leben in ihm für immer auslöscht.
Personen: García Márquez, Gabriel
DR.G
Gar
García Márquez, Gabriel:
Hundert Jahre Einsamkeit / Gabriel García Márquez. - 3. - Köln : Kiepenheuer und Witsch, 2002. - 467 S. - (KiWi; 740) Cien anos de soledad. - Aus dem Span. übers.
ISBN 3-462-03200-3 € 10,30
Gesellschaftsroman - Belletristik