Im Sommer 2003 rangierte Margit Schreiner mit "Heißt lieben" - der literarischen Ausgestaltung des Sterbens ihrer Mutter - in den Spitzenplätzen der heimischen Literaturcharts. In "Nackte Väter", erstmals erschienen 1997 bei Haffmans, ist der Tod des Vaters das Thema. Eine episodenhaften Erzählung, in der gelegentlich zarter Humor durchblitzt. Allmählich ergibt sich so ein umfassendes Vater-Bild. Stück für Stück lässt die Erzählerin, eine Frau im mittleren Alter, bedeutende Momente im Zusammenleben mit ihrem Vater Revue passieren. Schreiner, die Psychologie studiert hat, versteht es wirklich, die tabuisierten Themen Tod und Krankheit zu bearbeiten. In einfachen, beschreibenden Sätzen macht sie die Pein nachvollziehbar, wenn einem ein vertrauter Mensch zunehmend entgleitet und geistig nackt wird. Eine schmerzende Lektüre, die uns mit einem lebensfrohen Ausblick entlässt.
Personen: Schreiner, Margit
DR.G
Schr
Schreiner, Margit:
Nackte Väter : Roman / Margit Schreiner. - Frankfurt a. M. : Schöffling & Co., 2004. - 144 S.
ISBN 3-89561-274-X Eur 19,50
Gesellschaftsroman - Belletristik