(ab 6) Willi hat schreckliche Angst - besonders vor der Dunkelheit. Aber er spricht nie darüber, weil er meint, ein 6-jähriger Junge sei schon zu alt, um sich zu fürchten. Deshalb wird er oft missverstanden. Die Mutter bezeichnet ihn als unausstehlich, weil er sich weigert, am Abend noch schnell in den Supermarkt zu laufen. Der Vater nennt ihn Stromverschwender, weil er immer mehrere Lichter brennen lässt. Bis Willi eines Tages heimlich sein Zimmer umbaut. Einen ganzen Nachmittag lang schlägt er Nägel ein, montiert Seile, ein rostiges Drahtgitter und Flaschen. Die Eltern wollen gerade anfangen zu schimpfen, da kommt die Oma zu Besuch - und sie versteht sofort, dass die Nägel und die Seile da sind, um das Zimmer ganz sicher zu verschließen, dass das Drahtgitter böse Wesen daran hindern soll, heimlich in der Nacht unter dem Bett hervorzukriechen, und dass der Lärm der Flaschen alles Böse vertreiben soll. In gewohnt witziger Art schreibt Nöstlinger eine Geschichte aus dem Kinderalltag, in der die jungen Leser/innen erfahren: "Über Gefühle zu sprechen ist gut." Ohne zu moralisieren macht sie auch Erwachsenen deutlich, wie schnell aus Nicht-Verstehen falsche Urteile entstehen und wie schwer es Kindern oft fällt, sich richtig auszudrücken. Die zahlreichen, lustigen Illustrationen von Christiane Nöstlinger jun. passen gut zum Text und machen das Buch noch liebenswerter.
Weiterführende Informationen
Personen: Nöstlinger, Christine Nöstlinger, Christiane
JD
Nös
Nöstlinger, Christine:
Willi und die Angst / Christine Nöstlinger. Bilder von Christiane Nöstlinger. - Wien : Dachs-Verl., 1999. - 37 S. : Ill. (farb.)
ISBN 3-85191-160-1 € 12,90
Bilderbücher - Kinder/Jugend Buch