Nach einem Verkehrsunfall erwacht Dominika aus dem Koma, umsorgt von ihrer Mutter und Grazynka Rozpuch, einer alten Familienfreundin. Statt nach Polen zurückzukehren, bricht Dominika, von Fernweh getrieben, ins Ungewisse auf, bis sie eines Tages den Ort findet, an dem sie bleiben will. Hineingewoben in diese weibliche Odyssee ist die Geschichte Grazynkas, die vor dem Krieg als Findelkind von einem Frauenpaar, den »Teetanten«, aufgezogen wird. Als die SS im Städtchen die polnische Bevölkerung deportiert, gelingt es den Teetanten, das Kind in die Obhut einer Nonne zu geben. Aus dem KZ zurückgekehrt, sehen sie, wie ihre Nachbarn sich um die Besitztümer der verschwundenen jüdischen Familien streiten. Und von Grazynka keine Spur… Zeiten und Erzählebenen kunstvoll verknüpfend, rollt Joanna Bator ein großes Panorama aus, das sich über Kontinente und ein ganzes Jahrhundert erstreckt. »Wolkenfern« ist ein Roman über Fremdheit und Heimatsuche. Vor allem aber handelt er von den vielgestaltigen Beziehungen zwischen Frauen - ein Buch, das auch emotional tief berührt.
Personen: Bator, Joanna
DR.G
Bat
Bator, Joanna:
Wolkenfern : Roman / Joanna Bator. Aus dem Polnischen von Esther Kinsky. - Berlin : Suhrkamp, 2013. - 499 S. Chmurdalia
ISBN 978-3-518-42405-6
Gesellschaftsroman - Belletristik