Pflegenotstand und kein Ende - was muss passieren?
Der Pflegenotstand in Deutschland wird für Betroffene zunehmend zur menschlichen Katastrophe. Mangels staatlicher Unterstützung sind immer mehr Familien gezwungen, Pflegekräfte aus Ost- und Mitteleuropa einzustellen, um Kosten zu sparen. Sogenannte "Live-Ins", die rund um die Uhr in privaten Haushalten von Pflegebedürftigen leben, müssen oft unter extrem unfairen Bedingungen arbeiten. Eine Besserung ist bislang nicht in Sicht - denn zu sehr profitiert auch der deutsche Staat von dieser Ausbeutung.
Wird ein Familienmitglied zum Pflegefall, bedeutet dies oft eine Flut von Aufgaben und Problemen für Angehörige. Angesichts unterfinanzierter Pflegeheime sowie Schreckensmeldungen aus den Medien beschließen betroffene Familien immer häufiger, das eigene Zuhause zur Pflegestation zu machen - und suchen sich billige Pflegefachkräfte für die Aufgaben, die keiner machen will. Die deutsche Politik hät, auch aus Kostengründen, am Vorrang der häuslichen Pflege fest und verschärft den desolaten Zustand sogar noch, indem sie grundlegende Schutzvorschriften, wie etwa eine Begrenzung der Arbeitszeit, außer Kraft setzt. Gewollte Ausbeutung? Bernhard Emunds prangert ein System an, in dem die Pflege älterer Menschen in ein illegales, aber von der Politik geduldetes Modell abdriftet, und zeigt mögliche Auswege aus der Pflegemisere.
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Personen: Emunds, Bernhard
SO 1.11-15
Emunds, Bernhard:
Damit es Oma gutgeht : Pflege-Ausbeutung in den eigenen vier Wänden / Bernhard Emunds. - [1. Aufl., neue Ausg.]. - Frankfurt/Main : Westend, 2016. - 224 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-86489-129-8 kartoniert : EUR 16.99
Sozialwissenschaften, Massenmedien, Statistik - Soziologie der Lebensphasen und Geschlechter; Verhältnis der Generationen; Jugend, Alter, Frauen, Patriarchat, Sexismus, Gender-Thematik - Buch