Im Ausland gilt die deutsche Erinnerungskultur als Erfolgsgeschichte und Vorbild. Im Inland dagegen ist sie schon immer Gegenstand von Unbehagen und Kritik gewesen. Da sie selbstkritisch ist, gehören solche Gegenstimmen unbedingt dazu - sie verhindern Fixierungen und halten die Erinnerungskultur lebendig. Inzwischen hat sich das Spektrum der Kritik allerdings noch einmal deutlich erweitert. Vom rechten politischen Rand aus werden die Grundlagen unserer Erinnerungskultur mittlerweile radikal in Frage gestellt.
Aleida Assmann geht in ihrem Buch, das nun in aktualisierter Neuauflage vorliegt, auf die kritischen Stimmen der jüngsten Zeit ein. Sie zeigt, was kontrovers ist, wo es Veränderungsbedarf gibt und welche Grundsätze in Zeiten eines neuen Nationalismus unbedingt zu verteidigen sind. Damit zeigt sie zugleich, dass unsere Erinnerungskultur ein nationales Projekt ist, das auf historische Veränderungen und immer neue Herausforderungen reagiert.
Aus dem Inhalt:
1. Probleme mit der Gedächtnisforschung
2. Arbeit am deutschen Familiengedächtnis - eine unendliche Geschichte?
3. Probleme mit der deutschen Erinnerungskultur
Weltmeister im Erinnern?
4. Die Erinnerung an zwei deutsche Diktaturen
5. Erinnern in der Migrationsgesellschaft
6. Opferkonkurrenzen
7. Vier Modelle für den Umgang mit traumatischer Vergangenheit
8. Jüdisches Unbehagen: Gedächtnistheater
9. Unbehagen von rechts: Die Wiederaufrüstung der Nation
10. Aktuelle Fragen zum Konzept der Erinnerungskultur
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Weiterführende Informationen
Personen: Assmann, Aleida
GE 1.00 in Nutzung
Assmann, Aleida [Verfasser]:
Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur : Eine Intervention / Aleida Assmann. - Originalausgabe, 4. Auflage. - München : C.H. Beck, 2020. - 263 Seiten ; 21 cm, 338 g. - (C.H. Beck Paperback; 6098)
ISBN 978-3-406-74894-3 kartoniert : 18,00 EUR
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