Zum Glück gibt es immer wieder Grenzgänger und Vermittler, die unbeirrt von den oft oberflächlich-einseitig auf Konflikte ausgerichteten Tagesinformationen, aus der feindseligen Konfrontation und Dämonisierung einen Dialog machen, für die das Andere, Fremde keine störende Beunruhigung darstellt, sondern eine Infragestellung und Bereicherung des Eigenen und Vertrauten. Gerade Schriftsteller wie Lessing, Goethe, Heine, Rückert oder Rilke zeigen eine große Sensibilität für ganz andere Dimensionen der islamischen Wirklichkeit: für die geistige Substanz und religiös-spirituelle Tiefe des Islam, seine so reiche, differenzierte Kultur und Lebensart, nicht zuletzt für die poetische Schönheit seiner Literatur und Kunst. Diese ungemein komplexen, aber auch spannenden Wechselbeziehungen zwischen Literatur und Weltreligionen eröffnen denn auch ein neues Forschungsfeld ökumenisch-interkutureller Theologie, wobei neben der Begegnung zwischen Orient und Okzident im Spiegel großer Dichtung gerade auch die multikulturellen Ertfahrungen zeitgenössischer Autoren von größtem Interesse sind.
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Personen: Huber-Rudolf, Barbara
Welt/Is/Allg 05
Huber-Rudolf, Barbara:
Der Islam im Spiegel muslimischer Schriftsteller. - 1. Auflage. - Frankfurt : CIBEDO, 2000. - 134 Seiten : Fotos
ISSN 0932-3945 kartoniert : 2,00 EUR
Buch