1932 wurde auf Initiative des Katholischen Jungmännerverbandes die Wochenzeitung "Junge Front" gegründet. Dr. Johannes Maaßen machte sie zusammen mit einem Kreis engagierter Katholiken zu einem Organ der jüngeren Generation im deutschen Katholizismus, die im innerkirchlichen Raum wie im Bereich der Politik zu Mitarbeit und Reform aus christlicher Verantwortung strebte.
Die "junge Front", die später den Titel in "Michael" ändern musste, erhielt in der Auseinandersetzung zwischen Nationalsozialismus und Katholizismus Profil und Bedeutung. Bis zum Verbot 1936 konnte sie ihre Auflage auf über 300000 Exemplare steigern. Sie wurde zum Sprachrohr einer bestimmten Gruppierung innerhalb des Katholizismus, die sich "junge Kirche" nannte.
Ausgehend von einer klaren Analyse des neuen Phänomens des Totalitarismus erwies die "junge Front" die prinzipielle Unvereinbarkeit von Nationalismus und christlichem Glauben. Sie gab ihren Lesern konkrete Orientierungshilfe für ihr Verhalten und Leben unter nationalsozialistischer Herrschaft. Dabei versuchte sie, einen überzeugten und darum zum Widerstand bereiten Kern der Gläubigen zu aktivieren.
Andererseits blieb die "junge Front" für die Kirche ein mahnendes Gewissen, sich nicht in taktischen Manövern zu verlieren, sondern auf ungeschmälerter Verkündigung und Verwirklichung des Glaubens zu bestehen.
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Personen: Gotto, Klaus
Kirge/NS 05
Gotto, Klaus:
Die Wochenzeitung Junge Front / Michael. - 1. Auflage. - Mainz : Matthias Grünewald Verlag, 1970. - 250 Seiten
kartoniert : 15,00 EUR
Kirchengeschichte - Nationalsozialismus - Buch