Wasser ist Leben. Und ohne Wasser kein Leben. Das gilt für die evolutionäre Entstehung des Lebens auf dieser Erde. Das gilt aber natürlich auch für den Erhalt des Lebens. Kein Lebewesen kann ohne Wasser überleben. Diese naturwissenschaftliche Erkenntnis ist nicht erst heute bekannt. Auch für die Menschen in der Antike war dieses Wissen selbstverständlich. Dazu kommt, dass in den heißen Ländern des Orients das Bewusstsein für die Kostbarkeit des Wassers vermutlich deutlich stärker ausgeprägt war als im nördlichen Europa, dass mit seiner größeren Niederschlagsmenge genug Wasser zur Verfügung hatte.
In seiner lebenswichtigen Bedeutung wurde Wasser in vielen antiken Kulturen als Geschenk der Gottheiten angesehen, das nicht selbstverständlich war. Und so wurde im religiösen Kult Wasser auch symbolisch an die Gottheiten zurückgegeben - im Trankopfer, das die Bedeutung dieses Elements betonte. Mythologische Erzählungen aus vielen Kulturen spiegeln aber auch gegenteilige Erfahrungen. So kostbar Wasser war, so viel Gefahrenpotenzial trug es zugleich in sich. Die zweifache existenzielle Bedeutung des Wassers wird auf vielfache Weise religiös ausgedrückt: in Erzählungen, Riten, Gebeten, Liedern etc. Auch wenn diese Riten nicht mehr unsere sind, können sie in der Gegenwart die Aufmerksamkeit auf die Kostbarkeit des Wassers lenken.
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Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Welt und Umwelt der Bibel 110
Personen: Leicht, Barbara
Z/Bib/WUB 04/23
Leicht, Barbara:
Göttliches Element Wasser in Bibel und Kult - Ausgabe 110/2023 : Archäologie, Kunst, Geschichte. - 1. Auflage. - Stuttgart : Katholisches Bibelwerk, 2023. - 78 Seiten : Illustrationen; Karten; Farbfotos. - (Welt und Umwelt der Bibel; 110)
ISBN 978-3-948219-54-3 kartoniert : 12,80 EUR
Zeitschrift Welt und Umwelt der Bibel - Zeitschriftenheft