Die beiden Jungen Heinrich Meißner (Cedric Eich) und David Silberstein (Tamay Bulut Özvatan) sind Nachbarn und Freunde. Als dem jüdischen Jungen 1942 die Deportation droht, greift Heinrichs Mutter Marianne (Julia Jäger) auf eine Notlüge zurück und erzählt ihrem Sohn, dass David ins Spielzeugland reise. Da möchte aber nun der junge Heinrich ebenfalls hinfahren.
Der Autodidakt und Filmemacher Jochen Alexander Freydank, Jahrgang 1967, hatte am Anfang große Schwierigkeiten sein Projekt an den Mann zubringen. Er, der selbst mehrmals von Filmhochschulen abgelehnt wurde, brauchte drei Jahre um die notwendigen 30.000 Euro zusammen zu bekommen und drehte dann den 14-minütigen Kurzfilm in fünf Tagen ab. Doch seine Beharrlichkeit zeichnete sich aus, denn nachdem ihn deutsche Festivals eher verschmäht haben, wurde der Film international mehrfach ausgezeichnet und erhielt zur Krönung den Oscar für den 'Besten Kurzfilm' auf der 81. Oscarverleihung 2009. Das ihm das gelang, verdankt der Film seiner Geschichte, welche durch zeitliche Verschachtelungen, einen überraschenden Kniff und seine Ansiedlung im Nationalsozialismus überzeugt. Hinzu kommt eine große Portion Gefühl. Warum der Film aber in Deutschland weniger gut ankam, könnte vor allem an dem schrecklich hölzernen Spiel aller DarstellerInnen liegen. Dadurch geht immens viel Spannung, Emotionalität und vor allem Authentizität verloren. Ansonsten hätte der Film großes Potential gehabt, aber im deutschen Originalton wird das Filmerlebnis stark geschmälert. Umso überraschter ist man über den Oscargewinn, mit dem er sich einen Platz in der Filmgeschichte gesichert hat, aber vermutlich funktioniert er für Nicht-Muttersprachler einfach besser.
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Weiterführende Informationen
Personen: Bunners, Johann Freydank, Joachen Alexander
Med/NS 02
Bunners, Johann:
Spielzeugland. - Frankfurt am Main : Katholisches Filmwerk, 2007. - 14 Minuten + Beiheft
in Behältnis : 35,00 EUR
Film (DVD)