Auch dort, wo über Religion kommuniziert wird, muss im angemessenen Sprachgebrauch der Sachverhalt präsent gehalten werden, dass sich Religion niemals vollständig den Regeln diskursiver Rationalität und Plausibilitätskriterien fügt. Biblisch ist diese Einsicht durch das Bilderverbot des Dekalogs wirkungsmächtig geworden. Das Gebot, den lebendigen Gott nicht in unsere Wirklichkeitsvorstellungen zu bannen, richtet sich ebenso gegen alle menschlichen Versuche, Gott mittels unserer Begriffe "festzustellen" und verfügbar zu halten. Gleichwohl dürfen wir nicht nur zu Gott reden, auf seine Anrede antworten, sondern müssen auch über ihn reden können. Der Metaphernreichtum biblischer Sprache ist ein Ausdruck dieser Paradoxie. Dem Religionsunterricht stellt sich daher auch die Aufgabe einer religiösen Spracherziehung.
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Personen: Dressler, Bernhard
RelDid/Symb 05
Dressler, Bernhard:
Symbole und Metaphern : Beiträge zu einer kritischen Bestandsaufnahme der Symboldidaktik. - 1. Auflage. - Loccum : Religionspädagogisches Institut Loccum, 1995. - 78 Seiten
ISBN 978-3-925258-44-2 kartoniert : 2,00 EUR
Religionsdidaktik Symbole - Buch