Die Soziallehre der Kirche besteht nicht so sehr aus überzeitlich und überörtlich geltenden sogenannten ewigen Wahrheiten, sondern wendet diese Wahrheiten auf die nach Zeit und Ort verschiedenen, ständigen Wechsel unterliegenden Verhältnisse an. Daraus ergibt sich, dass sie dem Wandel der Dinge folgen und auf die ständig neu auftauchenden Fragen laufend neue Antworten geben muss. So entwickelt sich die Soziallehre der Kirche mit der fortschreitenden Entwicklung der Dinge selbst. Nachdem das Thema mit der ersten Sozialenzyklika Leos XIII. "Rerum novarum" einmal aufgegriffen ist, setzt jede später ergehende Verlautbarung die früheren voraus, baut auf ihnen auf, führt angesponnene Gedanken weiter und vertieft sie, setzt sich mit neu aufgekommenen Fragen auseinander, stellt eingetretene Missverständnisse richtig und überprüft gegebenenfalls früher gegebene, inzwischen durch den Wandel der Dinge überholte Weisungen und passt sie den neuen Gegebenheiten an. Die Soziallehre der Kirche erwächst geschichtlich aus dem, was das gesellschaftliche Leben an Fragen, insbesondere an Streitfragen aufwirft, und was es an Nöten und Ungerechtigkeiten erzeugt. Darum sind die kirchenlehramtlichen Verlautbarungen immer im zeitgeschichtlichen Zusammenhang zu sehen und zu verstehen.
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Personen: Bundesverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung
Theol/Mor 02,1
Bundesverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung:
Texte zur katholischen Soziallehre. : Die sozialen Rundschreiben der Päpste und andere kirchliche Dokumente. - 3. Auflage. - Kevelaer : Bercker, 1976. - 556 Seiten
kartoniert : 5,00 EUR
Theologie - Moraltheologie - Buch