Ist es für einen Herrscher besser, geliebt oder gefürchtet zu werden? Da sich beides schwer vereinen lasse, gibt Machiavelli in Der Fürst, seiner berühmten Abhandlung zu den Grundsätzen der Staatsräson, der Furcht den Vorrang. In ihrem neuen Buch schließt die israelische Soziologin Eva Illouz in zweierlei Hinsicht an Machiavelli an: Sie unterstreicht die Bedeutung von Emotionen in der Politik und arbeitet heraus, wie Rechtspopulisten bestimmte Gefühle instrumentalisieren.
Israel ist seit seiner Gründung wie kaum ein anderes Land von Sicherheitsfragen geprägt. In dieser Situation sei dem langjährigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu das machiavellistische Kunststück gelungen, gerade wegen der Furcht, die er sät, geliebt zu werden. Anhand ausführlicher Interviews mit u. a. Menschenrechtsaktivisten zeigt Illouz, wie Angst und Ressentiment Gesellschaften spalten und die Demokratie unterminieren.
Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt,
Frankfurt
Weiterführende Informationen
Personen: Adrian, Michael Sicron, Avital Illouz, Eva
ST 3.10 in Nutzung
Illouz, Eva:
Undemokratische Emotionen : Das Beispiel Israel / Eva Illouz. - Erste Auflage, deutsche Erstausgabe. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2023. - 260 Seiten ; 17.7 cm x 10.8 cm. - (edition suhrkamp; 2780). - aus dem Englischen übersetzt
ISBN 978-3-518-12780-3 kartoniert : 18,00 EUR
Staat, Recht, Politik - Politik, Politikwissenschaft - Ethik der Politik, Soziologie und Psychologie der Politik, Theorien des Politischen, Friedens- und Konfliktforschung - Buch