Steinke, Johannes Maria
Wie beten geht
Buch

Das private Gebet, früher selbstverständlicher Bestandteil des christlichen Glaubenslebens, fällt heute vielen Menschen schwer. Die Einübung des Betens in der Familie ist vielfach verlorengegangen, die Strukturierung des - zumindest ländlichen - Alltags durch feste, allgemein gepflegte Gebetszeiten ist längst Vergangenheit. Das Buch "Wie beten geht" des jungen Jesuiten Johannes Maria Steinke setzt daher ganz unten an, geht von einem Leser oder einer Leserin ohne Gebetserfahrung aus. Noch nicht einmal der dringende Wunsch zu beten wird vorausgesetzt, allein die Offenheit, es wenigstens einmal zu versuchen. Der Autor macht deshalb auch gar nicht viele Worte über die Erfahrung des Betens - er möchte vielmehr dazu einladen, selbst die Kraft des Betens zu erfahren. Sein Buch gibt darum ganz konkrete Anregungen und Vorschläge, wie man beim Beten vorgehen kann.

Der erste Teil vermittelt zunächst die Grundschritte des Betens: Unterbrechen, Stille, Danken, Bitten, Amen. Der zweite Teil stellt einige konkrete Gebetsweisen vor (Tagesrückblick, Beten in Zeitnot, Beten mit dem Atem, Schriftbetrachtung, Wüstentag) und gibt einige allgemeine Tipps zum Beten. Der dritte Teil enthält einige Gebetstexte (Grundgebete, Psalmen, ausgewählte Gebete moderner Autoren), im Anhang findet man Literaturhinweise und Internet-Adressen. Die vielfältigen Anregungen sind immer ganz konkret gehalten, sie entstammen nicht den eigenen Ideen des Autors, sondern der spirituellen Erfahrung des Jesuitenordens. Das bedeutet zum einen, dass die vorgeschlagenen Gebetsweisen sich vielfach bewährt haben und dass sie erfahrungsbezogen und praxisnah sind - das Ziel ignatianischer Spiritualität ist nicht die Flucht aus dem Alltag in eine rein spirituelle Dimension, sondern die Aufwertung und Umgestaltung des Alltags aus der spirituellen Erfahrung der Gottesbegegnung heraus. Zum anderen wird aber nicht nur der unerfahrene Beter, sondern auch der im Gebet bereits Geübte, der aber noch nicht mit der spezifisch ignatianischen Ausrichtung des Betens vertraut ist, durchaus noch neue Anregungen aus diesem Büchlein beziehen.

Der Autor formuliert knapp und präzis, in schlichten, klaren Worten und beschränkt sich ganz auf das Wesentliche. Die Anordnung der Texte legt größten Wert auf die Übersichtlichkeit und scheut sich dabei nicht, auf vielen Seiten auch große Räume einfach frei zu lassen. Das fördert die Konzentration des Lesers und vermittelt im Schriftbild den Eindruck von Ruhe und Gelassenheit. Die ungewöhnliche Gestaltung mit oft seitenfüllenden Schwarzweißfotos und teils farbig unterlegten Seiten trägt dazu bei, dass sich auch junge Leute von diesem Buch angesprochen fühlen werden.


Medium erhältlich in:
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt, Frankfurt
1 Amt für katholische Religionspädagogik Frankfurt, Frankfurt


Personen: Steinke, Johannes Maria

Schlagwörter: Spiritualität Gebet Beten Gebete Gebetserziehung Gebetsübung Gebetsübungen Gebetstext Gebetstexte Gebetsritual Gebetsrituale spirituelle Texte spiritueller Text Gebetsform Gebetsformen Gebetspraxis christliches Gebet Gebetshaltung christliche Spiritualität Gebetszeit Gebetshaltungen Gebetshandlung Gebetsraum Gebetsräume Gebetskultur Gebetsheft christlicher Text christliche Gebete christliche Texte

Interessenkreis: Pastoralreferent/in Gemeindereferent/in Priester

Geb 15,a

Steinke, Johannes Maria:
Wie beten geht. - 1. Auflage. - Freiburg im Breisgau : Herder, 2004. - 144 Seiten : Fotos
ISBN 978-3-451-28497-7 kartoniert : 2,00 EUR

Zugangsnummer: 0004/2482 - Barcode: 00061472
Gebete - Buch